Kein Tisch blieb leer, als die CSU Puchheim Mitglieder, Freunde und Interessierte am letzten Sonntag im Oktober 2016 ins Puchheimer Kulturzentrum PUC einlud. Wer eine „klassische Laudatio“, wie sich der stellvertretende Ortsvorsitzende Markus Hammer am Ende der Veranstaltung ausdrückte, erwartet hatte, kam nicht auf seine Kosten. Dafür wurde er mit einer lebhaften Talkshow überrascht, die keinerlei Vergleiche mit Talkshowformaten im Fernsehen scheuen musste. Als Gastgeberin überzeugte Ramona Weiß einmal mehr mit Charme und entlockte den Gästen so manche Anekdote.

Dieter Rubenbauer, ebenso stellvertretender Ortsvorsitzender, begrüßte die Anwesenden mit gewohnter Routine. Nach einem Einspieler mit dem Gründungsmitglied Franz Hany, der es sich nicht nehmen ließ, selbst anwesend zu sein, leitete Ramona Weiß den bunten Reigen chronologisch gestaffelter Talkrunden ein. Damals lebte man als Bürgermeister in Puchheim noch gefährlich, deutete Weiß an. Eine Anspielung für Altbürgermeister Erich Pürkner, den Puchheimern von seiner Räuber-und-Gendarm-Zeit zu berichten. Wegen einer Grundstücksenteignung wurde dem damaligen Bürgermeister von einem seiner Gemeinderäte zweimal mit einem Gewehr aufgelauert. Pürkner, der seinen Genossen allerdings nur allzu gut einschätzen konnte, hatte wohlwissend und vorsorglich im Vorfeld die Polizei alarmiert, welche den Mann – auf frischer Tat ertappt – abführen konnte. Heute lacht der mittlerweile erneut in den Stadtrat gewählte Pürkner, wenn er über jene alten Zeiten spricht und steckt damit auch sein Publikum an.
Dr. Ludwig Kippes, seinerzeit Abteilungsleiter im Sozialministerium, wusste von kuriosen Begebenheiten mit dem damaligen Ministerpräsidenten Stoiber als auch der großteils guten Atmosphäre im Gemeinderat unter dem CSU-Bürgermeister zu berichten. Wegen seiner taktischen Gewandtheit um den Bau des Puchheimer Gymnasiums erntete Pürkner auch vom damaligen SPD-Landrat Mathias Duschl Lob und Anerkennung. „Damit hat Erich Pürkner, damit hat die CSU entscheidend zur Entwicklung Puchheims beigetragen“, beendete Weiß die erste Podiumsrunde.
Nach der Kaffeepause, fand sich das Auditorium wieder im Béla-Bartók-Saal ein, um die jüngere Epoche des Ortsverbands zu beleuchten. Die Frau des langjährigen Vorsitzenden Claus Wagener schilderte die Aufgaben und den Alltag der Frau eines Politikers. Der ehemalige Gemeinderat Franz Metz und das langgediente Mitglied Gerd Pracel analysierten die Bürgermeisterkandidaturen von Josef Hartl, Georg von Kleinsorgen und Harald Heitmeir.
Hervorgehoben wurde die Ära des Ortsvorsitzenden Rainer Zöller. In der laufenden Legislatur ist Zöller der zweite Bürgermeister der Stadt Puchheim und brillierte trotz angeschlagener Stimme mit viel Fachwissen. Einen eigenen Videobeitrag erhielt die amtierende Stadtratsfraktion. Die Stadträte Thomas Hofschuster, Hans-Georg Stricker, Sonja Strobl-Viehhauser und Günter Hoiß berichteten auf dem Podium von aktuellen Themen.
Viel Wert legte die CSU Puchheim darauf, dass der gesamte Nachmittag von Personal aus den eigenen Reihen bestritten wurde. Selbst die Musiker sind Mitglieder der ortsansässigen Jungen Union. Katharina Böhm-Rubenbauer und Christina Mietschke lockerten die Gesprächsrunden immer wieder mit schönen Melodien auf.
Schade nur, dass sich fast sämtliche Mandatsträger für diesen sowohl unterhaltsamen als auch informativen Nachmittag entschuldigen lassen mussten. Stattdessen übermittelten sie ihre Glückwünsche am Ende der Veranstaltung per Videobotschaft.
Bericht: CSU Puchheim
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