Die Puchheimer Grünen sind nach wie vor der Meinung, dass Außenbahnsteige für die S-Bahn die einfachste und beste Möglichkeit für eine möglichst technikfreie Barrierefreiheit darstellen. „Dafür haben wir gemeinsam mit allen Parteien und Beiräten in Puchheim in den letzten 9 Monaten mit maximaler Intensität gekämpft“, so Gisella Gigliotti, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Stadtrat, „leider ist die Entscheidung und der entsprechende Planungsauftrag zugunsten von Mittelbahnsteigen an allen Stationen von Leienfelsstraße bis Eichenau gefallen – mit dieser bayerischen Staatsregierung ist ganz klar keine andere Lösung zu bekommen!

Es wurde alles probiert: Kundgebung am Bahnhof, Öffentlichkeitsarbeit, umfassende Einbeziehung aller örtlichen Landtagsabgeordneten, eine Petition u.a. für einen Außenbahnsteig Nord, bei der 14 % (!) aller Puchheimer*innen unterschrieben haben, Unterschriftenübergabe im Ministerium für Wohnen, Bau und Verkehr, ein ausführliches persönliches Gespräch mit der Verkehrsministerin Schreyer, Behandlung der Petition im zuständigen Landtagsausschuss mit Redebeitrag des zweiten Bürgermeisters – erreicht wurde bezüglich der Außenbahnsteiglösung überhaupt nichts.
Was erreicht wurde ist die umfassende Berücksichtigung eines vierten Gleises bei der weiterhin dreigleisigen Ausbauplanung, so dass z.B. alle Brücken bereits für vier Gleise ausgelegt werden, dass Lärmschutzwände bereits so gesetzt werden, dass ein viertes Gleis einfach nachgerüstet werden kann etc. „Dies ist grundsätzlich ein Erfolg in Richtung viergleisiger Ausbau, aber ein kompletter Misserfolg für die Außenbahnsteiglösung, hier wurden wir überhaupt nicht gehört“, so Manfred Sengl, der als zweiter Bürgermeister die Petition vertreten hatte. Wenn Puchheim den vorgezogenen barrierefreien Ausbau, der auch finanziell abgesichert ist, haben will, muss man sich jetzt auf eine Optimierung der Mittelbahnsteiglösung konzentrieren und das Gesprächsangebot der Planer der Deutschen Bahn annehmen.
„Wir möchten mindestens einen weiteren Aufzug in die bestehende Unterführung erreichen“, so Gigliotti, „wenn wir weiter auf der Außenbahnsteiglösung beharren, bekommen wir auch die Mittelbahnsteiglösung, nur eben viele Jahre später, damit muss man sich unter den gegebenen Bedingungen abfinden.“ Von einer weiteren Petition zur Forderung von Außenbahnsteigen hält sie nichts. „Wer nach neun Monaten intensiven Kampfes glaubt, dass er mehr erreicht, wenn man sofort wieder eine neue Petition mit gleichem Inhalt startet, verkennt die Realitäten.“
Das mag aus Sicht eines Fürstenfeldbrucker Stadtrats anders aussehen, der in den letzten Monaten nicht an den vielen Puchheimer Aktivitäten beteiligt war, für Puchheim mache ein erneuter Anlauf aber keinen Sinn. „Und da hilft es auch nicht, wenn der Bundestagsabgeordnete Michael Schrodi jetzt bei seinem Besuch in Puchheim seine Unterstützung für eine Außenbahnsteiglösung äußert, diese Unterstützung wäre in den letzten Monaten wichtig gewesen“, so Gigliotti weiter. Schweren Herzens werden die Puchheimer Grünen im September im Stadtrat die Mittelbahnsteiglösung akzeptieren, sich aber für eine bestmögliche Ausgestaltung dieser Lösung einsetzen.
Beitrag: Bündnis90/Die Grünen, Ortsverband Puchheim
Schmidt am
Wie wäre es mit Rollsteige wie im AEZ-Ikarus. Weniger anfällig und für alle gut
befahrbar.
Markus Hammer am
Das Foto dokumentiert die überparteiliche Einigkeit bei der Errichtung eines barrierefreien Bahnsteigs für das stadtauswärts führende Gleis. Diese Forderung ist unabhängig von den Ausbauvarianten. Es ging bei dem Bürgerbegehren explizit nicht um einen Außenbahnsteig. Insofern passt das Bild nicht zum Inhalt des Beitrags.
Puchheimer Stadtportal am
Wir haben das Motiv zu diesem Beitrag jetzt zum 3. Mal geändert, in der Hoffnung, dass es uns jetzt gelungen ist, eine Bebilderung zu finden, mit der alle einverstanden sind…