Der Einladung des Bürgermeisters Norbert Seidl folgten am Samstag überraschend viele Bürger und besichtigten gemeinsam den Böhmerweiher. Dabei wurde ein vorläufiger Plan vorgestellt und Argumente zum geplanten Umbau zum Badesee ausgetauscht.

Nach Jahren des Stillstandes werden die Pläne zum geplanten Ausbau des Böhmerweiher nun konkreter. (Das Puchheimer Stadtportal berichtete bereits 2014 von den Ausbauplänen.) So wurden inzwischen auch erste Fakten geschaffen.
Zu den im August diesen Jahres aufgestellten Schildern zur Leinenpflicht, die viele Hundehalter sehr überrascht haben, wurde auch der Pachtvertrag für den Kreis-Fischerei-Verein Starnberg e.V. vorerst nicht verlängert. Für den Fischereiverein Grund genug, bei den ehrenamtlichen Arbeitstouren künftig hier nicht mehr für Ordnung zu sorgen. „Wir räumen doch dort nicht auch noch auf, wenn wir dort nicht mehr fischen dürfen“, so ein Mitglied des Vereins.
Lediglich „Fischer Lothar“ befreit den Böhmerweiher seit Jahren freiwillig und ehrenamtlich vom Müll. Ein Service auf den sich der Bürgermeister allerdings nicht allein verlassen möchte. Die aufgestellten Schilder zur „Leinenpflicht“ werden von den meisten Hundehaltern ignoriert. Ein Anwohner berichtete, selbst schon von freilaufenden Hunden am Böhmerweiher gebissen worden zu sein.
Toilettenanlagen, Liegewiese, abgeflachter Uferbereich, eine Wasserwacht, nur wenige Parkplätze und eine langfristige Lösung für das Müllproblem verspricht der vorläufige Plan zum Ausbau. Dabei soll der kleine Weiher als Biotop unverändert geschützt bleiben und die Zugänge zum See nur zu Fuß und mit dem Radl möglich sein.
Nicht alle zeigen sich von dem Vorhaben begeistert. Einwände kommen von Naturschützern, Hundebesitzern, Reitern und Anglern. Die Anwohner befürchten zunehmenden Lärm und weitere Parkplatznot, da nicht alle Badegäste mit einem Fahrrad oder zu Fuß kommen werden. Hundebesitzer würden eine der letzten Gassistrecken mit Hundebademöglichkeit schmerzlich vermissen. Eine Online-Petition gegen den Ausbau konnte in kurzer Zeit über 2600 Unterschriften sammeln.
Es wird wohl nicht einfach, alle Interessen unter einen Hut zu bekommen. Inzwischen haben sich auch zahlreiche Tier- und Pflanzenarten in der ehemaligen Kiesgrube angesiedelt. Bei der Begehung waren an Bäumen und Büschen frische Nagespuren von Bibern zu sehen, die den Böhmerweiher ebenfalls für sich entdeckt haben und diesen auf ihre Weise – ganz ohne Planfeststellungsverfahren – bereits selbst „ausbauen“…
Herr Horn am
Lasst den Weiher und das gesamte Gelände einfach, wie es ist und wie es seit Jahrzehnten funktioniert! Man muss nicht immer alles verschlimmbessern und damit einmalige Naturreservate und Erholungsgebiete unwiderbringlich zerstören
Frau Gruber am
Bitte lasst den Böhmerweiher so wie er seit Jahrzehnten ist. So wird er geschätzt und geliebt.
Lasst der Natur doch mal ein Fleckchen, anstatt immer alles zu „verbessern“ (was hier definitiv ein verschlimmern wäre) zu wollen!!
Es haben sich so viele Tier- und Pflanzenarten dort über Jahre selbst regeneriert oder angesiedelt, weshalb alles wieder zerstören? Für ein paar öffentliche Toiletten? Für mehr Parkplätze? Für mehr Asphalt? Für mehr Menschen? Sorry, ich habe absolut kein Verständnis dafür. Auch als Hundebesitzer bleiben uns nicht viele freie Fleckchen (in München und Umland) wo wir hin dürfen. Verdrängt uns nicht überall!
Ich bin am Böhmerweiher seit dem ich ein kleines Kind war und habe dieses Fleckchen stets geschätzt. Es ist ein Paradies für Hunde, Pferde, Pflanzen, Kleintiere, Angler und auch den Menschen die es dort zu schätzen wissen. Es funktioniert seit mehreren Jahrzehnen, also weshalb mit aller Macht etwas ändern und zerstören?????
Jeder „schreit“ rettet die Umwelt, lebt grüner und gesünder und dann wo ihr euch mal alle beweisen könnt, wollt ihr mit Absicht der Natur und Tieren wieder ein Stück vom Herz herausreißen.
Ich appeliere an den gesunden Menschenverstand dieses Vorhaben zu verwerfen und den Böhmerweiher so zu lassen wir er ist!
Joseph Krug am
Spricht mir aus der Seele
Streitwein Karl-Heinz am
Ja und als Geborener Puchheimer (Hausgeburt) möchte ich auch bitten macht nicht den gleichen Fehler wie die Stadt München erst wird die Isar mit Millionen begradigt und umgebaut und Natur zerstört und jetzt Jahrzehnte später wird sie versucht wieder in den Alten zustand zurück zu bringen wiederum mit mehrere Millionen na das nenn ich Geld in den Sand setzen. Und ich bin Überzeugt das da bei uns der Bürgermeister und der Stadtrat am gleichen Strang ziehen und den Böhmerweiher so lassen wie er ist
Ursula Hößl am
Ein Idyll der Böhmer Weiher OHNE Kommerz und Schnick Schnack genau wie naturliebende hundefreunde es lieben
Bitte nix verändern
Joseph Krug am
Frage: Wer von den Entscheider ist von hier, und kennt den Weiher überhaupt? Und 2. Wer will eigentlich noch einen reinen Badesee, und zerstört dafür Eine Oase, für was..?? Hier verkneif ich mir die Antwort. Nicht Jahrzehnte
Es sind über 50 Jahre. Er ist ü50
Mandy Ehreiser am
Der böhmerweiher ist für uns Pferdebesitzer und Hundebesitzer ein absoluter Traum!
Bitte lasst ihn so wie er ist!
Das Reitstallteam vom Erlbach
Hermann Grüsser am
Wie verhält sich die SPD zum Thema? HIer das Wahlprogramm 2020;
https://spd-puchheim.de/workspace/media/static/gesamtwahlprogramm-spd-puchhei-5dec29265809d.pdf
Seite 42
Ich bedauere, dass die Fischer nun weg sind und die Politiker nun auch noch die letzten Fleckerl unberührte Natur gestalten müssen.
Ich vertrete die Überzeugung – Finger weg vom Areal; den Vertrag der Fischer verlängern und Leinenzwang weg.
Hermann Grüsser
Eva Krestan am
Ich kann mich diesen Kommentaren nur anschließen.
Natur pur
ist hier die richtige Lösung.
Susanne Karl am
Geht mir genauso!
Gerhard Auernhammer am
Vor mehr als 5 Jahren hörte ich einen Bericht in BR Radio zum Thema, in dem ein Vertreter der Stadt München berichtete, dass der Böhmerweiher als Naherholungsgebiet für die Neubürger der Großsiedlung Freiham ausgebaut wird. Mit keinem Wort wurden die Menschen erwähnt, für die dieses Gebiet seit Jahrzehnten ein natürliches Freizeitrefugium ist. Spaziergänger, Badegäste, ganze Schulklassen, Naturliebhaber, Hobbyfotografen, Reiter, Fischer, Hundeliebhaber usw haben den See und seine weitgehend „wilde“ Natur drumherum in friedlicher Koexistenz und dabei in umweltverträglicher Besucherzahl so schonend genutzt, dass sich bedrohte Tier- und Pflanzenarten nicht nur halten sondern sogar neu ansiedeln konnten.
Der „Erholungsverein München“, hat als „Schattenorganisation“ der Stadtverwaltung bereits die meisten natürlichen Erholungsbereiche im Umkreis der Landeshauptstadt vor allem für seine Bürger in, zum Teil öde, Freizeitrummelplätze verwandelt. Der Lußsee sei hier nur als abschreckendes Beispiel genannt: An Sommertagen muß die Autobahnausfahrt wegen anrollender Besuchermassen teilweise gesperrt werden; nachts sind dann Scharen von Reinigungskräften unterwegs um die hinterlassenen Müllberge zu beseitigen.
In einer Zeit, in der mit viel Begleitmusik für die Rettung der Erde und der Natur demonstriert wird, ist es offensichtlich auch selbstverständlich, eines der ganz wenigen in Siedlungsnähe noch bestehenden Stücke wilder Schönheit dem Druck einer vergnügungssüchtigen Fastfoodgeneration zum Fraß vorzuwerfen. Wer baden will, kann das auch jetzt, allerdings mit ein bisserl weniger Komfort. Aber wie eingangs erwähnt: Die heutigen Besucher des Sees interessieren niemand. Puchheim und Gröbenzell sind dabei nur nützliche Helfer. Und die „Bedarfsweckungsmaschinerie“ der Bürokraten wird schon dafür sorgen, dass bald die ursprünglich angedachten 6.000 Badeplätze eifrig besucht werden. Damit entsteht endlich eine großzügige neue Partylocation vor den Toren Münchens. Daran ändert auch das „Alibi-biotop“ nichts.
Gerhard Auernhammer am
In Ergänzung zu meinem vorigen Kommentar noch ein paar Worte zum Leinenzwang:
Wie man hört, wurde der Leinenzwang am Böhmerweiher durch einen neu zugezogenen Rechtsanwalt, der sich durch Hunde beim Joggen gestört fühlte, veranlasst. Die Feststellung von Bürgermeister Seidl, daß sich kaum jemand daran hält, mildert aber die Situation für die Hundehalter nicht. Ganz im Gegenteil kann dies nun die Bürokraten in München auf den Plan rufen. Diese haben schon am Lußsee vor Jahren im Winter regelrecht Jagd auf Halter mit nicht angeleinten Hunden gemacht – mit Autos und sogar mit Polizei in Mannschaftswagen.
Dort gibt es im übrigen eine kleine „Auslauffläche“ für Hunde, die aber den Namen nicht wert ist und die Forderungen des Tierschutzes sicher nicht erfüllt. Ein dominanter Rüde auf dieser Fläche lässt einen spannungsfreien Auslauf anderer Hunde nicht mehr zu, dazu ist die Fläche zu schmal und zu klein.
Rosemarie Schmidt am
So alle 5 Jahre wird über die Nutzung des Böhmer-Weiher diskutiert.
Siehe: Stadtportal vom 02.07.2014
Was ist bis jetzt geschehen?
Lasst doch den Böhmerweiher so wie er ist . Natur ,Mensch und Tier leben doch bis
jetzt ganz gut zusammen.
Hermann Ehmann am
„Ein Anwohner berichtete, selbst schon von freilaufenden Hunden am Böhmerweiher gebissen worden zu sein.“ – Ich selber (kein Hundebesitzer) bin seit vielen Jahren fast täglich am See, als Fußgänger, Jogger und Radler und in dieser ganzen Zeit ist mir persönnlich noch kein Hund zu nahe gekommen. Es gibt nur wenige Fleckerl, wo Mensch und Tier so gut zusammenleben wie da. Es sollte alles so bleiben, wie es ist!
„Toilettenanlagen, Wasserwacht“ – wenn ich das lese, wird mir einfach nur schlecht, sorry …
Gisa Seidenberger am
Heute sehr idyllisch mit Hunden um den See marschiert, die Weiden blühen, die Vögel rufen ihre Lieder und man sieht und fühlt Natur pur. Warum brauchen wir in der Umgebung noch einen ausgebauten Badesee?
Warum nicht ein Kleinod für Hunde, Pferde und ihre Menschen lassen?
Wenn ich die Menschenmengen am Langwieder See sehe, die ihren Müll neben die Behälter werfen, weil voll – aber den Hunden wird nachgesagt, sie machen nur Dreck, dann lassen wir doch den Hunden und den geschützten Lebewesen den See.
Da bleibt noch Natur. Wo sich sogar Biber ansiedeln!
Michael Bellmann am
Ich muss hier auch mal eine Lanze FÜR den Ausbau des Böhmerweihers zum Naherholungsgebiet, auch für die Münchner, brechen.
Erholung darf kein Privileg sein. Alle Menschen in der Gemeinde, dem Landkreis und der Stadt haben ein Anrecht darauf auf Erholung – in der Metropolregion München sind wir eben nicht alleine! Ein Aussperren von den städtischen Nachbarn ist sinngemäß das Gleiche wie Nationalismus im Großen Stil.
Mit geht es hier um das ehrliche Zugeständnis: so wie unsere Gemeinden vom Wirtschaftsstandort München in Form von gut bezahlter Arbeit, hervorragender Infrastruktur (inkl. Bahnknoten und Flughafen), Kultur- und Bildungsangeboten profitieren, so darf auch die Stadt (und ihre Bürger) von den Freizeitangeboten des Umlands profitieren. Ich halte es für egoistisch, den Böhmerweiher nur den Ortsansässigen vorbehalten zu wollen und plädiere für einen gemeinschaftlichen Ausbau mit gegenseitigen Zugeständnissen für unsere Mitbürger in der Stadt.
Timo Hirrle am
Wenn die Münchner mit dem Rad anreisen, sind sie herzlich willkommen. Parkplätze, Autoverkehr und oftmals entsprechende Klientel lehne ich ab.
Den Kommentar kann ich zum Teil nachvollziehen, weil ich diese Gedanken auch schon hatte, in dieser Beziehung etwas intolerant zu sein, wo ich sonst megatolerant bin. Leider hat München die letzten Jahre/Jahrzehnte viel zu stark geboomt. Für alle Zuagroasten, die ich kenne, ist die Attraktivität der Region München ein ausschlaggebendes Argument gewesen, herzuziehen. Aber ich frage mit der Erfahrung eines geborenen Puchheimers: Wie viel Spaß macht es heute noch zum Beispiel in die Berge zu fahren? Sich in den Stau einzureihen? Mir ist die Lust daran ziemlich vergangen und ich will nicht, dass es mit dem Böhmer Weiher ähnlich läuft. Zustände wie an der Isar, dem Englischen Garten oder dem Lußsee wünsche ich mir für den Böhmer Weiher nicht.
Der Boom sollte gelenkt werden! Auch am Böhmer Weiher! Statt immer nur vom notwendigen Klimaschutz, Naturschutz etc. zu schwafeln, besser mal aktiv etwas dafür tun! Und dazu muss noch nicht einmal viel „getan“ werden. Einfach lassen, wie es ist!
Chr.Bullert am
Ich war gestern mit meiner 8 Monaten alten Hündin selbstverständlich mit Leine am Böhmer Weiher.Bis ich überhaupt zum See kam zählte ich schon ca.20 leere Bierflaschen und von jeglicher andern Müll gar nicht zu sprechen.Etlich.feiernde mit Biertischen und Grills ausgestattet selbstverständlich mit nicht überhörbarer Musik.Ich bin die letzte ich vetgönne jedem seinen Spass.Aber jetzt meine Frage,wo gehen die auf Toilette und wo bleibt der Müll.Den der Dreck der mir auf dem Weg zum See in die Augen kam ist schon unglaublich.Ein Hund kann gar nicht so viel Dreck hinterlassen.Aber Hauptsächlich Hundehalter für alles verantwortlich machen.Allso bitte lasst alles so wie es ist.Noch mehr Menschen noch mehr Dreck.
Wolfgang Behr am
Man sollte am Böhmerweiher…
– einzelne Bereiche, insb am kleinen Weiher, sperren, es gibt dort zu viele Trampelpfade mitten in die für Vögel wichtigen Ufergebüsche / Schilfbereiche.
– Hunde, tut mir leid, gehören in einem sensiblen Gebiet an die Leine.
– Feiern und laute Musik sollten verboten werden und das Verbot auch überwacht und mit hohen Strafen belegt werden
– ansonsten sehe ich es wie fast alle hier: ein Ausbau wird enden wie am Lußsee: Verkehr, Müll, Lärm, Party. Aber ein bischen mehr Beschränkung ist bereits jetzt notwendig, der Böhmerweiher wird bereits sehr stark beansprucht