Was ist bio und wie weit reicht regional? Solchen und vielen weiteren Fragen widmeten sich die Gäste der Stadt Puchheim und der Stadt Olching auf dem meet & greet zum Thema „Regionale und ökologische Ernährung im Landkreis Fürstenfeldbruck“ im April auf dem Puchheimer Volksfest.

Puchheims Erster Bürgermeister Norbert Seidl begrüßte die stellvertretende Landrätin Martina Drechsler, die Bürgermeister der Nachbarkommunen sowie die Stadt Olching als Mitveranstalter des Vormittags, den Ernährungsrat im Landkreis Fürstenfeldbruck, Slow Food e.V. sowie alle anderen Gäste der Veranstaltung.
In seinem Fachvortrag betonte Dr. Richard Bartels von Slow Food und Gründungsmitglied des im Landkreis Fürstenfeldbruck kürzlich gegründeten Ernährungsrates, dass jeder dritte Verbraucher für Regionalität besonders ansprechbar sei, dies habe eine Studie gezeigt. Der Supermarkt ist auch für regionale Produkte die erste Anlaufstelle für die meisten Verbraucher.
Aus diesem Grund erreichen landwirtschaftliche Betriebe mit der Direktvermarktung am Hof nur den geringsten Bevölkerungsanteil, da waren sich Bauern-Obmann Georg Huber und der Vorsitzende der Bauernquelle, Josef Unglert, im Rahmen der Podiumsdiskussion einig. Um u.a. auch die jüngere Verbrauchergeneration zu erreichen, startete „Unser Land“ ein Pilotprojekt mit Amazon Prime Now, wie Dr. Michael Dippold von der Solidargemeinschaft erläuterte. Für Michaela Bock von der Agenda-21-Gruppe im Landkreis ist die ökologische Landwirtschaft von besonders hoher Bedeutung. Die von Dr. Richard Bartels in den Raum gestellte Frage, ob regional das neue Bio sei, blieb umstritten.
Thomas Braumiller vom „Zum Unter ́n Wirt“ in Schöngeising und Jochen Mörz, Festzeltwirt auf dem Puchheimer Volksfest AUFTAKT, schilderten die Entwicklung aus Sicht der Gastronomen. Für die ökologische und regionale Ernährung der Gäste auf der Veranstaltung sorgten Mörz und sein Team.
Nun war das Publikum, bestehend aus Vertretern der Ernährungsbranche, Politik und Wirtschaft des Landkreises, gefragt. Im Rahmen der Podiumsdiskussion fragte Norbert Seidl in die Menge, wo regional anfängt. Kiwis aus Australien? Tomaten aus Holland? Die ersten Hände gingen bei den Äpfeln vom Bodensee hoch. Bei den Kartoffeln vom Biolandhof Keil waren sich dann wohl alle einig. Diese und weitere regionale Erzeugnisse wurden im Rahmen der Mikromesse mit Ausstelllern aus der Ernährungsbranche des Landkreises, die das Volksfestzelt in einen kleinen Ökomarkt verwandelte, von den Anbietern großzügig verschenkt.
Auf der Mikromesse präsentierten sich die Furthmühle Egenhofen, Slow Food Deutschland e.V., Agenda 21 Landkreis Fürstenfeldbruck, Kräuteria, Biolandhof Keil, Eibel Hofladen, Landpack GmbH, Amperhof Ökokiste, Kartoffelkombinat eG, Regionale Netze GmbH, die Europäische Metropolregion München e.V., Unser Land GmbH sowie die Städte Olching und Puchheim.
Bericht: Stadt Puchheim
Ihre Meinung ist uns wichtig