Am 11.11. fand im Puchheimer Kulturcentrum PUC die diesjährige Bürgerversammlung statt. Zahlreiche Bürger waren dem Aufruf gefolgt um sich über den aktuellen Stand der Dinge zu informieren und Fragen an die Stadt zu stellen.

Nach der Begrüßung durch den 1. Bürgermeister Norbert Seidl wurde Herr Ferdinand Geier für 40 Dienstjahre in der Feuerwehr Puchheim Bahnhof geehrt.
Im Jahresbericht wurde über die gute Finanzsituation berichtet und aktuelle Projekte der Stadt präsentiert. Dabei wurde das zum Jugendzentrum „Stamps“ umgebaute Postgebäude vorgestellt. Die Eröffnungsfeier findet am Donnerstag den 26.11. um 18 Uhr statt.
Zum Thema Krähen wiegelte Seidl ab: „Der Bestand ist zumindest nicht größer geworden“. Bei allem Verständnis, welche er für die betroffenen Anlieger habe, bliebe der Stadt kaum Handlungsspielraum. Versuche, die Krähen mit Ballons zu vertreiben, waren erfolglos. Sogar in die Sendung „TV-Total“ hatte es diese ungewöhnliche Maßnahme geschafft. Drastischere Maßnahmen, um die Vögel zu vertreiben, seien einfach nicht möglich. Die Krähen sind streng geschützt.
Die beherrschenden Themen in diesem Jahr waren aber die Stadtmitteplanung und die Unterbringung und Integration der Flüchtlinge. Hervorgehoben wurde dabei, dass die schwierige Situation in Puchheim vorbildlich von zahlreichen Helfern bewältigt und von der Bevölkerung tatkräftig unterstützt wird. Das neue Flüchtlingsheim „Haus 4 Asyl“ in der Siemensstraße ist größtenteils fertig renoviert und bereits bezogen worden. Die Turnhalle wird weiterhin als Flüchtlingsunterkunft genutzt und ist derzeit nicht überbelegt.
Zur Stadtmitteplanung war der Gewinner der Ausschreibung Robert Hösle, Behnisch Architekten, anwesend, der zusammen mit dem Bürgermeister einige Details des Entwurfs erläuterte. Die neuen Gebäude für die Bibliothek, VHS, Musikschule und Gastronomie sollen dabei den Ortskern beleben. „Und dann geht man auch gerne von Norden nach Süden“, so die Hoffnung des Bürgermeisters.
Nach einer kurzen Pause konnten dann die Fragen der Bürger an die Stadt gestellt werden. Dabei ging es u.a. um den Wunsch nach einer eigenen Polizeistation in Puchheim, um unzureichende Hortplätze, qualifizierte Hausaufgabenbetreuung und um den aktuellen Stand zum Ausbau des Böhmerweihers.
Eine eigene Polizeiwache wird es in Puchheim aus Kostengründen nicht geben. „Die Errichtung und der Betrieb würde in die Millionen gehen“, so der Polizeihauptkommissar der Polizeiinspektion Gröbenzell Klaus Gründler. „Der Trend geht eher zu einer Zusammenlegung von Dienststellen“. Herr Gründler setzt deshalb eher auf die Präsenz durch Streifenwagen.
Auch die Forderung einer vierfachen berufstätigen Mutter nach einer qualifizierten Hausaufgabenbetreuung für ihre Kinder musste vom Bürgermeister und Herrn Jens Tönjes (Zentrale Dienste und Soziales) enttäuscht werden. „Wir nehmen Ihnen die Last des Elternseins nicht zu 100% ab,“ so Seidl.
Beim Ausbau des Böhmerweihers wird es wohl 2017/18 weitergehen. Der ursprüngliche Plan soll dabei aber weiter verschlankt und umweltverträglicher gestaltet werden. Dabei bleibt der kleine Böhmerweiher als Naturschutzgebiet erhalten, außerdem sollen neue Radwege entstehen.
Aus Zeitgründen konnten lediglich die vorher angemeldeten Fragen von drei Bürgern ausführlicher beantwortet werden, was von vielen bedauert wurde. Hitzige Diskussionen, wie aus früheren Jahren bekannt, blieben daher aus. Nach knapp vier Stunden, um 22:45 Uhr, wurde die Versammlung beendet.
Am 25.11., um 19 Uhr, findet für Puchheim-Ort eine eigene Bürgerversammlung statt. Vielleicht wird die Stadt den Fragen der Bürger dann etwas mehr Zeit einräumen.
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