Umweltbeirat und Umweltamt der Stadt Puchheim hatten am 20. November zum
diesjährigen Agendafrühstück ins Rathaus eingeladen. Thema der Veranstaltung war
– passend zur aktuellen Lage – die Wärmewende im Landkreis.

Das Thema stieß auf großes Interesse – mit circa 50 Anwesenden und mehr als zehn
Anmeldungen zur Online-Teilnahme stellte das diesjährige Agendafrühstück, das
erstmals wieder ohne Corona-Auflagen stattfinden konnte, einen neuen
Teilnehmerrekord auf.
Puchheims Erster Bürgermeister Norbert Seidl zeigte sich erfreut, dass sich bei
diesem Thema offensichtlich alle Generationen angesprochen fühlten. In seinem
Grußwort wies er darauf hin, dass die aktuelle Situation nicht zuletzt durch die direkte
Betroffenheit vieler Bürger:innen dazu geführt habe, dass man sich nun auf allen
Ebenen mit dem wichtigen Thema Wärme auseinandersetze.
Nach einer Anmoderation, in der Puchheims Umweltreferentin Anja Arnold einen
Bogen von der UN-Klimakonferenz auf die lokale Ebene spannte, folgte ein kurzer
„Werbeblock“ der Volkshochschule Puchheim. Leiter Achim Puhl lud zum Programm
„klimafit“ ein, mit dessen Hilfe im kommenden Semester Klimawissen vermittelt,
Interessierte vernetzt und konkrete Lösungsansätze vor Ort gefunden und umgesetzt
werden sollen.
Den nächsten und zweifellos angenehmsten Programmpunkt durfte Umweltbeirats-
Vorsitzender Christian Horn, der nicht nur für die inhaltliche Organisation im Vorfeld,
sondern auch für die wieder reibungslos funktionierende Konferenztechnik
verantwortlich zeichnete, ankündigen: die Eröffnung des reichhaltigen bio-fairen
Buffets.
Nachdem sich alle Besucher:innen versorgt hatten, ging es weiter mit dem
Hauptvortrag „Wärmewende im Landkreis – ein Erfolgsprojekt“. Michael Kaelcke,
Physikingenieur und u. a. als früherer Geschäftsführer der IEP Pullach schon lange im
Bereich regenerativer Energieerzeugung unterwegs, erläuterte darin die Möglichkeiten
einer nachhaltigen Energieversorgung im Landkreis Fürstenfeldbruck und
insbesondere in der Stadt Puchheim. Besonderen Wert legte er in seiner
abwechslungsreichen Präsentation auf eine realistische Einschätzung der
vorhandenen Möglichkeiten. Hierzu verglich er das örtliche Potenzial an Biomasse,
Biogas, Photovoltaik, Solarthermie sowie oberflächennaher und tiefer Geothermie
bezüglich ihres Flächenbedarfs und der nötigen technischen Ausstattung. Seine
Quintessenz: Die maximale Effizienz lasse sich durch eine Reduzierung des Bedarfs
erreichen. Ein nicht unerheblicher Anteil des Puchheimer Wärmebedarfs ließe sich –
je nach verwendeter Technik – lokal regenerativ erzeugen. Das im Titel des Vortrags
genannte Erfolgsprojekt sieht Kaelcke aber in einem aus verschiedenen erneuerbaren
Energiequellen gespeisten Wärmeverbund der östlichen Landkreiskommunen, in den
zum Abfangen von Lastspitzen auch die bereits vorhandenen Gebäudeheizungen mit
einbezogen werden könnten.
Dass der Vortrag die Besucherinnen und Besucher intensiv zum Nachdenken
angeregt hatte, zeigte sich in der nachfolgenden Fragerunde, in der fast alle
Themenbereiche des Vortrags noch einmal zur Sprache kamen. Daraus entspannen
sich angeregte Diskussionen, die auch nach dem offiziellen Ende der Veranstaltung
noch fortgeführt wurden.
Beitrag: Ursula Sesterhenn, Stadt Puchheim
Ihre Meinung ist uns wichtig