35 Ehrenamtliche des LBV Fürstenfeldbruck haben in dieser Saison über 1.700 Amphibien im Landkreis sicher über die Straßen gebracht. Trotz Kälte waren es mehr Tiere als im Vorjahr.

Aufgrund des kalten Frühlings waren sie spät dran – doch irgendwann haben sie sich auch in diesem Jahr auf den Weg gemacht: Frösche, Kröten und Molche, die zu ihren Laichgewässern im Landkreis wandern. Damit sie dabei nicht unter die Räder kommen, haben 35 Ehrenamtliche des LBV Fürstenfeldbruck über mehrere Wochen morgens und abends die Amphibienschutzzäune kontrolliert und die Tiere über die Straßen getragen. Dabei sind über 500 Stunden ehrenamtlicher Einsatz zusammengekommen. In diesem Jahr waren es nicht nur viele Amphibien-Retter, sondern auch mehr Tiere als in der Saison 2020. Eine erfreuliche Entwicklung, dennoch sind die Arten im Landkreis weiterhin vielfach gefährdet.
Seit über 30 Jahren betreuen Ehrenamtliche der LBV-Kreisgruppe Fürstenfeldbruck mehrere Amphibienschutzzäune im Landkreis. Sobald der Frühling in Sicht ist, stellen sie die grünen Bahnen entlang der Wanderrouten in Poigern, Wenigmünchen und Mammendorf auf. Spontan kam dieses Mal noch ein Zaun in Landsberied mit 150 Extrastunden dazu. Hier waren auffallend mehr Amphibien als üblich auf Wanderung.
Lange Saison mit spätem Start
Sobald die Zäune stehen, müssen sie zweimal am Tag abgelaufen werden. Die freiwilligen Helfer sammeln die dort „gestrandeten“ Tiere in Eimern und bringen sie sicher auf die andere Seite. Je nach Witterung dauert die Amphibienwanderung vier bis sechs Wochen. In diesem Jahr war der Start durch die anhaltende Kälte später als sonst, dafür zog sich die Rückwanderung noch bis weit in den Mai.
Der Aufwand für die Amphibien-Saison 2021 hat sich gelohnt: In Poigern waren 280 Tiere unterwegs, fast 80 mehr als im Vorjahr. In Wenigmünchen konnten sogar 924 Amphibien, vor allem Erdkröten gesammelt werden, über 200 mehr als 2020. Nur in Mammendorf waren es mit 411 weniger als in der vergangenen Saison (500). Hinzu kamen noch 108 gerettete Tiere in Landsberied.
Gefährdete Lebensräume
„In diesem Jahr war unsere Amphibienschutz-Aktion nicht nur durch das kalte Wetter ungewöhnlich“, sagt Simon Weigl, Geschäftsstellenleiter des LBV Fürstenfeldbruck. „Wir hatten auch etliche helfende Hände mehr, unter anderem durch einen Aufruf über Social Media. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an alle.“
Trotz des jährlichen Einsatzes sind Amphibien im Landkreis Fürstenfeldbruck teilweise stark gefährdet. Nicht nur der Straßenverkehr setzt Kröte, Frosch & Co. zu. „Die Hauptursachen für dramatische Bestandsrückgänge sind der Verlust von Lebensräumen und die sich verschlechternde Wasserqualität der Laichgewässer“, ergänzt Weigl. Deshalb stellt der LBV Fürstenfeldbruck bei Bedarf bestehende Tümpel wieder her, wie zuletzt in der Rothschwaig oder in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt in Jesenwang. In Poigern wurde der Tümpel inklusive Pufferstreifen auf Anregung des LBV zu einer Ausgleichsfläche in enger Zusammenarbeit mit allen Beteiligten.
Hilfe willkommen
Wenn die Maßnahmen greifen, wandern in den kommenden Jahren wieder sehr viel mehr Amphibien auf den Landkreisstraßen – wer dann beim Sammeln helfen möchte, kann sich unter fuerstenfeldbruck@lbv.de melden.
Beitrag: LBV FFB
Ihre Meinung ist uns wichtig