Am Samstag konnten sich Interessierte über die am Schopflachfriedhof brütende Saatkrähenkolonie informieren. Einige Anwohner kamen ebenfalls zu dieser Führung, um auf die durch die Vögel verursachte Beeinträchtigung durch Lärm und Verschmutzung aufmerksam zu machen.
Ingrid Marquardt vom Landesbund für Vogelschutz (LBV) informierte über die Lebensweise der klugen Rabenvögel. Anschaulich konnten sich die Teilnehmer auf vielen Schautafeln und mitgebrachten Büchern ein Bild der Saatkrähen im Jahresverlauf machen. Angefangen vom Nestbau im Frühjahr, die Aufzucht der Jungen im frühen Sommer (hier konnten die Jungvögel über mitgebrachte Teleskope in ihren Nestern gut beobachtet werden) und Informationen über das weitere Verhalten nach der Aufzucht. Bei einem kleinen Rundgang durch das angrenzende Wäldchen konnte man weitere Nester, aber auch das nicht für alle Ohren angenehme Krächzen der Rabenvögel hören.
Alle Versuche der Stadt Puchheim, die bisweilen lauten Vögel zu vergrämen oder deren Nester umzusiedeln, sind bisher gescheitert und haben die Lage für die Anwohner eher verschlimmert. Die vom LBV vorhergesehene Gefahr einer Teilung der Kolonie durch diese Maßnahmen hat sich inzwischen leider bestätigt.
„Wo bekommt man eine Genehmigung für den Abschuss?“ und „Welche Raubvögel könnten die Saatkrähen dezimieren oder vertreiben?“… Solche Fragen waren für die teilnehmenden Vogelliebhaber bisweilen schwer nachvollziehbar. Zudem stehen die Tiere unter Naturschutz. Eine komplette Vertreibung oder gar der Abschuß wird von der Regierung weiterhin abgelehnt.
„Der Bestand wird sich mit der Zeit selbst regulieren und ist überwiegend auch vom Nahrungsangebot abhängig“. „Eine Fütterung ist im Interesse der Anwohner aber auch der Tiere unbedingt zu unterlassen.“
Der LBV hat auch weitere Gespräche über mögliche Hilfsmaßnahmen angeboten. So waren z.B. Ballons im Gespräch, mit deren Hilfe die Flugbahnen beeinflusst werden könnten. Inwieweit sich solche Projekte umsetzen und finanzieren lassen, ist bisher ungeklärt. Ebenso die Erfolgsaussichten solcher Maßnahmen. So wird es wohl auch in absehbarer Zeit kaum Entlastung für die Anwohner geben können.
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