Zweieinhalb Wochen vor der Wahl am 8. Juli stellten sich die vier Puchheimer Bürgermeisterkandidaten Harald Heitmeir (für die CSU), Norbert Seidl (SPD), Wolfgang Wuschig (ubp) und Dr. Manfred Sengl (Die Grünen) am Mittwoch den Fragen der Puchheimer. Das Interesse war groß, über 150 Bürger waren gekommen und füllten den Saal des Puchheimer Kulturcentrums. Die Themen kreisten um Integrations-, Kultur- und Energiepolitik und boten den Kandidaten ausreichend Gelegenheit, das eigene Profil zu schärfen. Dabei kam erstmals so etwas wie „Wahlkampfstimmung“ auf.
Alle Kandidaten versprachen eine verbesserte Kommunikation mit den Bürgern und räumten ein, dass da wohl in der Vergangenheit „nicht alles so gut gelaufen“ sei. Die jüngsten Unterschriftensammlungen zum Verbleib des Kulturamtsleiters Kaller wären ein Beleg dafür, dass hier Nachholbedarf bestünde. Herr Seidl verteidigte den amtierenden Ersten Bürgermeister Dr. Kränzlein und verwies darauf, dass dieser immer ein offenes Ohr für die Bürger gehabt hätte und ihm hier Unrecht getan wird. Herr Wuschig (ubp) verwies auf seine Bürgersprechstunde als 2. Bürgermeister, die er so auch weiter ausbauen möchte, um die Bürger bei Entscheidungen der Stadt noch weiter einzubeziehen.
Ein weiteres Thema war die Integration der Bürger mit Migrationshintergrund, besonders in der „Planie“ (Kennedy-Siedlung). Hier waren sich alle Kandidaten einig, dass Integration nur über die Sprache und entsprechende Angebote stattfinden kann. Diese Angebote seitens der Stadt würden bereits umgesetzt und auch kontinuierlich ausgebaut.
Kultur solle nicht nur im Kulturcentrum PUC stattfinden, sondern in ganz Puchheim, waren sich Herr Heitmeir und Herr Wuschig einig. Sie wird auch weiterhin eine große Bedeutung in Puchheim haben. „Bildung ist das Brot und Kultur ist der Kuchen,“ brachte es Norbert Seidl auf den Punkt.
Das von Herrn Seidl formulierte ehrgeizige Vorhaben, bis 2020 den gesamten Bedarf Puchheims aus regenerativen Energien zu decken, wurden dagegen von den anderen Kandidaten als „völlig utopisch“ zurückgewiesen. Auch von Herrn Dr. Sengl (Die Grünen), der als Umweltexperte ganz in seinem Element, die Zusammenhänge noch weiter erläuterte.
Die letzte Frage „Puchheim im Jahre 2050 – Was stellen Sie sich darunter vor?“ zielte auf die Sehnsucht vieler Bürger nach einer beflügelnden Zukunftsvision für ihre Stadt, die aber von den Kandidaten nur vage skizziert werden konnte. „Puchheim im Jahre 2050“, so Harald Heitmeir, „ist eine lebenswerte Stadt, was sie heute schon ist.“ Entscheidungen würden noch transparenter getroffen, so seine Erwartung. Ähnlich bodenständig auch die Antworten von Dr. Sengl, der Puchheim vor allem als „selbstbewußte Stadt“ sehen wollte, und Norbert Seidls, der sich Puchheim als Vorbild für andere Kommunen wünschte, als eine Stadt „mit hervorragenden Bildungsangeboten und sozialem Miteinander, um das uns andere beneiden werden“. Blieb Wolfgang Wuschig am Ende nur noch festzustellen, „das ist alles wünschenswert für Puchheim, dass alles auch so kommt.“
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