Für die 30 Sitze im Puchheimer Stadtrat bewerben sich Kandidaten aus fünf Parteien, alle setzen auf Wahlwerbung am Straßenrand. Das Puchheimer Stadtportal hat sich die Wahlplakate näher angesehen und einem formalen wie inhaltlichen, nicht immer ernstgemeinten “Test” unterzogen. Eine Wahlempfehlung stellt die Testreihe nicht dar, eher eine Anregung, sich mit den Kandidaten und ihren Themen selbst auseinanderzusetzen. Nachdem wir uns bisher die Plakate von CSU, der SPD und der Freien Wähler angesehen haben, werfen wir heute einen Blick auf die Wahlwerbung der Grünen.
Das Plakat ist schlicht und effektiv aufgebaut: Unter dem Logo der Grünen beschränkt sich die Einladung auf schwarzen Text auf weißen Grund. Typografisch gäbe es durchaus noch Verbesserungspotential. Das Bestreben, alle wichtigen Informationen hervorzuheben, erzeugt meist den gegenteiligen Effekt, dass eine einzelne Hervorhebung unter vielen fett, kursiv oder größer gesetzten Hervorhebungen nicht mehr auffallen kann. Für das Schriftbild weniger schön ist, wenn innerhalb einer Zeile Wörter größer gesetzt werden wie hier der Name „Jürgen Honold“, da der Zeilenabstand unregelmäßig wird.
Das zweite Plakat fällt dagegen eindeutig in die Kategorie „Wahlplakat“ und besticht durch ein klares Layout. Die Überschrift „Gute GRÜNde für Puchheim“ stemmt sich gegen die Einfallslosigkeit und kann sowohl auf den darüberliegenden Slogan „aktiv – ökologisch – kompetent“ wie auf die Aufstellung der Kandidaten darunter bezogen werden. Die neun Kandidaten werden in einem quadratischen 3×3 Raster vorgestellt, der Name ist dabei direkt unter das Bild gesetzt – die einfachste Lösung. Die Aufstellung erinnert entfernt an ein Memory-Spiel.
Die Kandidaten sind alle vor grünem Hintergrund fotografiert, der sich vom Grün des Plakats nur wenig abhebt. Das Plakat hätte einen visuell stärkeren Effekt erzielt, wenn hier ein kontrastierender Hintergrund (der Porträts oder des Plakathintergrunds) gewählt worden wäre. Die Nummerierung links oben bezieht sich offensichtlich auf den jeweiligen Listenplatz. Zwar findet sich ganz unten ein kleiner Hinweis auf die Kommunalwahl, dass es hierbei um den Stadtrat geht, muss sich der Betrachter jedoch aus dem Kontext selbst erschließen. Zu bemängeln ist besonders, dass eine Website-Adresse fehlt, unter der ein interessierter Wähler mehr zu den Kandidaten und zum Wahl-Programm erfahren könnte. Das gibt Abzüge in der B-Note.
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