Am 22. Juli entscheiden die Puchheimer in einem Bürger- und einem Ratsbegehren über den Bau einer Geothermieanlage. Die Parteien bringen sich in Stellung und versuchen die Bürger von den Vorteilen des Projekts zu überzeugen, das von allen Fraktionen im Stadtrat befürwortet wird.

Puchheim liegt, wie die benachbarte Landeshauptstadt München, auf einem riesigen Vorrat von Thermalwasser: Unter der Erdoberfläche befindet sich in einer Tiefe von 2.000 m ein Heißwasservorkommen mit einer Temperatur von etwa 80 Grad Celsius. Die Wärme dieses Wassers lässt sich optimal zum Heizen nutzen. Hierzu wird das warme Wasser an die Oberfläche gepumpt und über Wärmetauscher geleitet und ihm die Energie entzogen. Das abgekühlte Wasser wird dann wieder in die Tiefe zurückgeführt. So funktioniert (tiefe) Geothermie!
Nur rund ein Sechstel der Fläche Bayerns ist für die geothermische Nutzung geeignet. Puchheim gehört dazu! Puchheim verfügt, wie München auch, bereits über ausbaufähige Fernwärmenetze und damit über ideale Voraussetzungen zur Verteilung der gewonnenen Tiefenwärme. Den vergleichsweise hohen Investitionskosten für die Bohrungen stehen niedrige Betriebskosten, ein emissionsfreier Betrieb und eine hohe Versorgungssicherheit gegenüber. Was liegt näher als dieses Potenzial zu einer CO2-freien Wärmeversorgung für die Puchheimer Bürgerinnen und Bürger zu nutzen.
Trotz dieser Vorteile gibt es Widerstand gegen das Geothermie-Projekt Puchheim. Der Grund: Induzierte Mikroerdbeben könnten, Grundwasserwannen von Häusern beschädigen und so zu erheblichen Schäden an Hab und Gut führen.
In ihrer Stellungnahme zum Geothermieprojekt setzen sich die Unabhängigen Bürger Puchheim mit den Befürchtungen der Geothermiegegner auseinander. Sie kommen angesichts der Vorteile des Geothermieprojekts und der vorgebrachten Bedenken zu dem Schluss, dass die Vorteile der Geothermie in Puchheim bei weitem überwiegen.
„Ein positiv formuliertes Ratsbegehren für die Geothermie ist die beste Versicherung für das Projekt und die Zukunft der Energiewende. Man weiß heute ganz genau, dass, wenn es der Gesellschaft nicht gelingt, den Klimawandel zu stoppen, zukünftige Generationen unter diesem leiden müssen. Puchheim hat eine große Chance mit der Tiefengeothermie der Entstehung von CO2 entgegenzuwirken.“ (ubp- Stadtrat Max Keil in der Stadtratssitzung vom 23.04.2018).
Die guten Erfahrungen mit der Geothermie im nahe gelegenen München-Freiham, in München-Riem, Pullach und Grünwald sowie die Absicht der Landeshauptstadt München ihren Wärmebedarf bis 2040 aus Geothermie zu decken, stimmen die Unabhängigen Bürger zuversichtlich, dass auch Puchheim seinen Beitrag zur CO2-Reduzierung durch Geothermie leisten wird.
Bericht: Dr. Reinhold Koch, ubp
Hermann Grüsser am
Die Parteien bringen sich in Stellung.
Wie furchtbar. Mir fehlen die Worte bei solchen Formulierungen.