Die Polizeiinspektion Gröbenzell konnte einen 72-jährigen Puchheimer stellen, der tatverdächtig ist, an insgesamt neun Fahrzeugen in der Lagerstraße die Reifen zerstochen zu haben. Letztes Opfer wurde ein ziviles Polizeifahrzeug, dessen Reifen er vor den Augen eines Polizeibeamten zerstach und zudem einen „richtig unfreundlichen Brief“ anbrachte. Der Ermittlungserfolg wurde teuer erkauft: Die Polizei hat den Verlust von fünf eigenen Reifen zu beklagen.
„Puchheim – Seit November 2011 wurden in der Lagerstrasse zwischen der Bachstr. und der Gröbenzeller Str. an geparkten Fahrzeugen Reifen zerstochen. Insgesamt 9 Fahrzeuge, die alle auf der Nordseite also Richtung Gröbenzeller Str. standen, wurden angegangen. Dabei entstand ein Schaden von ca. 1700 Euro. Meist erhielten die Fahrzeuge zunächst ein standardisiertes Drohschreiben, in dem sie angewiesen wurden auf der anderen Straßenseite zu parken, da sie auf dieser Seite den „Verkehrsfluss beeinträchtigen“ würden. Anschließend wurde dann gedroht, „sollten sie weiterhin mit ihren egoistischen Verhalten die Gemeinschaft ärgern werden sie neue Luft oder sogar neue Reifen brauchen“. Der Polizei sind 7 dieser Drohschreiben bekannt. Sie werden als versuchte Nötigung gewertet.
Nachdem sich die Vorfälle häuften und alle anderen Ermittlungen nicht zum Erfolg führten, setzte die Polizei alles auf eine Karte und stellte an der Stelle ein ziviles Polizeiauto ab. Fünf Reifen an ihrem Dienstwagen mussten geopfert werden, bis nun der Täter auf frischer Tat ertappt werden konnte. Es handelt sich dabei um einen 72-Jährigen aus Puchheim, der allerdings gar nicht in der Nähe wohnt, sondern wohl nur auf dem Weg zur Arbeit an dieser Stelle vorbeikommt und sich über die Verkehrssituation dort ärgert. Gegenüber der Polizei machte er seinem Ärger über diese Autofahrer, die hier so egoistisch parken würden, auch ausgiebig Luft, die Taten leugnet er allerdings derzeit noch hartnäckig. Als er erwischt wurde hatte er aber gerade vor den Augen eines Polizeibeamten zwei Reifen an dem Dienstauto zerstochen und einen richtig unfreundlichen Brief an das Fahrzeug gehängt: „Hallo Egoist Staumacher Luftverschmutzer Unfallverursacher Du bist eine Ratte“. Nun muss der Dienststellenleiter der Polizei Gröbenzell, der das Parken dort angeordnet hatte überlegen, ob er beleidigt wurde. Auch bei früheren Sachbeschädigungen an dieser Örtlichkeit wird nun geprüft, ob sie dem Tatverdächtigen zuzuordnen sind.
Die beschädigten Fahrzeug standen im übrigen völlig korrekt geparkt am Straßenrand. Ein Haltverbot ist auch an dieser Stelle ausdrücklich nicht gewünscht, da die geparkten Fahrzeuge verhindern, dass an dieser Stelle gerast wird. In das Weltbild des Herrn Täters scheint dafür allerdings kein Platz zu sein.“
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