Saatkrähen gehören zu den Singvögeln und sind somit durch das Bundesnaturschutzgesetz (§ 44 Abs. 1 BNatSchG) geschützt. Vieles wird über ihre Intelligenz und ihre erstaunlichen Strategien bei der Futterbeschaffung berichtet. Dennoch sind diese beeindruckenden Tiere meist wenig beliebt. Die Tatsache, dass Saatkrähen Koloniebrüter sind und diese Brutgebiete, die sich ursprünglich in offenen Landschaften mit Gehölzgruppen befanden, inzwischen fast ausschließlich innerhalb von Städten und Gemeinden anzutreffen sind, führt häufig zu Konflikten mit den Bewohnern der angrenzenden Wohnbebauung.

Seit 2008 gibt es im Puchheimer Schopflach-Friedhof und später auch im angrenzenden Wäldchen eine Brutkolonie. Im Stadtgebiet kam es zudem immer wieder zu Splitterkolonien. Seit 2011 werden in Puchheim Vergrämungsmaßnahmen durchgeführt. Diese müssen stets im Vorfeld von der Regierung von Oberbayern genehmigt werden. Auch in diesem Jahr gab es wieder umfangreiche Maßnahmen. Seit 24. März ist die Frist für die Umsetzung der genehmigten Maßnahmen abgelaufen und die Saatkrähen dürfen nicht weiter gestört werden. Spätestens Ende Juni hat der Spuk ein Ende und es kehrt wieder Ruhe ein. Wichtig ist jetzt, die Tiere nicht zu stören. Jede Störung verursacht eine Verlängerung der Brut- und Nestlingsperiode und somit der von vielen beklagten Belästigungen.
Ende April werden die Nester gezählt und kartiert, so dass dann konkrete Aussagen über die aktuelle Entwicklung der Brutkolonie getroffen werden können. Die Ergebnisse fließen selbstverständlich in die Planung der Maßnahmen für die kommende Brutsaison mit ein.
Die Bemühungen der Stadt, die Belastungen durch die Saatkrähen zu reduzieren sind sehr umfangreich. Erfreulich ist die gute Zusammenarbeit mit den Bürger:innnen, wenn es um die Meldungen neu gebauter Nester geht. Wichtig ist aber auch, die Saatkrähen auf keinen Fall zu füttern. Ansonsten ist die Gefahr groß, dass sie sich dort, wo sie gefüttert werden, auch zum Brüten niederlassen und so neue Splitterkolonien entstehen. Auch hier bittet die Stadtverwaltung um das Verständnis und um die Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger.
Beitrag: Stadt Puchheim
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