Die Fraktionen von SPD und Bündnis90/Die Grünen im Puchheimer Stadtrat haben die Einrichtung einer Schulvorbereitenden Einrichtung (kurz SVE) in Form einer Gruppe für ca. zehn Kinder beantragt. Der Antrag wird voraussichtlich in der Stadtratssitzung am 15. März 2016 behandelt werden.

Die SVE-Gruppe, die organisatorisch und disziplinarisch an das Sonderpädagogische Förderzentrum Germering (Eugen-Papst-Schule) angegliedert wäre, soll zunächst in der Schule Süd angesiedelt werden. Nach Abschluss der Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen an der Grundschule am Gernerplatz könnte die SVE-Gruppe auch dort untergebracht werden. Sachaufwandsträger ist die Stadt Puchheim.
Warum braucht es aus Sicht der Antragsteller eine SVE-Gruppe in Puchheim?
In den letzten Jahren ist die Zahl der zurückgestellten Kinder – also der Kinder, die altersmäßig bereits eingeschult werden könnten oder müssten, die aber aufgrund ihres Entwicklungsstandes noch nicht schulreif sind – stark angestiegen. Dies stellt die Stadt Puchheim und die örtlichen Kindertagesstätten vor erhebliche organisatorische Probleme. Durch die hohe Zahl der „Rücksteller“ war es zuletzt sehr schwierig, jedem Kind einen KiTa-Platz anbieten zu können. Mit der Einrichtung einer SVE-Gruppe in Puchheim könne der Druck auf die Puchheimer KiTas reduziert werden.
Mit einer Puchheimer SVE-Gruppe würden außerdem die Chancen für Puchheimer Kinder steigen, eine solche Einrichtung überhaupt besuchen zu können. Denn an der Germeringer Eugen-Papst-Schule gibt es derzeit nur ca. 30 Plätze. Die Wahrscheinlichkeit, dort einen Platz zu erhalten, ist entsprechend gering.
Ein weiterer Vorteil der Ansiedlung einer SVE-Gruppe in Puchheim wäre, dass die Puchheimer Kinder, die einen SVE-Platz zugewiesen bekommen, nicht mehr täglich nach Germering pendeln müssten, sondern an ihrem Wohnort die SVE besuchen könnten.
Mit der Einrichtung einer SVE-Gruppe in Puchheim würde die Stadt zweifelsohne einen weiteren, wichtigen Schritt beim Thema Inklusion machen, indem Kindern mit bestimmten Förderbedarf eine passgenaue, ortsnahe Lösung angeboten wird.
Wir hoffen, dass sich die Puchheimer SVE-Gruppe schon für das kommende Schuljahr 2016/2017 realisieren lässt. Optimal wäre es, wenn sich für die SVE-Kinder dann auch eine (Nach-)Mittagsbetreuung organisieren ließe. Ob dies möglich ist, ist noch zu klären.
Bericht: SPD und Bündnis90/Die Grünen
Rosita Anaya am
Eine SVE in Puchheim finde ich gut. Jedoch würde ich grunsätzlich alle Vorschulkinder in so eine Schulvorbereitende Einrichtung schicken. D.h, dass die Kindergärten nicht mehr Vorschulkinder betreuen und vorbereiten müssten. Somit wäre der Druck an die Kitas reduziert. In eine SVE würden alle Kinder zusammen kommen und zusammen auf die Schule vorbereitet werden. Die die dann zurückgestellt werden, könnten hier bleiben, und ein weiteres Vorbereitungsjahr mitmachen. Kinder die zurückgestellt werden, sind nicht unbedingt behindert, dass man sie unbedingt gezielt fördern müsste. Es sind Kinder, die eventuell noch zu verspielt sind, und noch kein Sitzfleisch haben. Aber deswegen zu behaupten, dass sie Fördebedürftig sind, finde ich übertrieben.