Noch bis zum 16. Juli liegen die Eintragungslisten für das Volksbegehren der Freien Wähler „Ja zur Wahlfreiheit zwischen G9 und G8 in Bayern“ im Puchheimer Rathaus aus. Nun machen sich auch die Unabhängige Bürger Puchheim (ubp) für das Volksbegehren stark und rufen dazu auf, sich mit den Argumenten vertraut zu machen und sich in die Listen einzutragen.

Die Unabhängige Bürger Puchheim (ubp) unterstützen das Volksbegehren der Freien Wähler „Ja zur Wahlfreiheit zwischen G9 und G8 in Bayern“ und bitten alle wahlberechtigten Puchheimerinnen und Puchheimer, sich in Listen zum Volksbegehren einzutragen. Die Eintragungslisten liegen noch bis zum Mittwoch, dem 16.07.2014 im Rathaus auf. Am 15.07.2014 kann man sich auch in Puchheim-Ort eintragen.
Das achtjährige Gymnasium wurde im Jahr 2003 vom damaligen Ministerpräsidenten Stoiber auf Anraten der Wirtschaftslobby, stellvertretend genannt Roland Berger (Unternehmensberater) und Randolf Rodenstock (bis 2013 Präsident der vbw), dekretiert. Im Überschwang der gerade errungenen Zweidrittelmehrheit wurde es von der CSU im bayerischen Landtag durchgewunken.
Das G8 wurde überstürzt und ohne neue Lehrpläne und Lehrbücher eingeführt. Der große Zeit- und Lerndruck, der auf den Schülern lastete und die Eltern und Lehrer unvorbereitet traf, ist nicht vergessen. Trotz vieler Nachbesserungsbemühungen stößt G8 immer noch auf Kritik. Der Puchheimer Religionspädagoge Edgar Fahmüller zum Beispiel fasst die Kritik in drei Punkten zusammen:
- Unseren Kindern wird Zeit geraubt, Zeit für außerschulische Aktivitäten, Zeit für vertiefteres Lernen, Zeit für sich selbst, Freunde und Familie.
- Die Folgen: Stress, Müdigkeit, Lernen für das Kurzzeitgedächtnis.
- Die Folgen an den Universitäten werden seit mehreren Jahren evident: Nachholen von Basiswissen, Suche nach Allgemeinbildung, Nachholen von Selbständigkeit.
Auch die Puchheimer Unabhängigen sind der Auffassung, dass unsere Schüler ein Gymnasium verdient haben, bei dem Bildung und nicht Wissensvermittlung in möglichst kurzer Zeit der Leitgedanke ist.
Das Forum Bildungspolitik und der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) unterstützen das Volksbegehren der Freien Wähler. Von SPD und Grünen ist keine Unterstützung zu erwarten. Die SPD fordert, das Gymnasium wieder grundsätzlich auf neun Jahre zu verlängern, mit der Möglichkeit, dieses auch in acht Jahren zu absolvieren.
Die Grünen möchten, dass sich die Schüler in der Oberstufe entscheiden können, ob sie dort das Abitur in zwei oder drei Jahren abschließen. Die CSU wird sich von den eilig nachgeschobenen Gesetzentwürfen ebenso wenig beeindrucken lassen, wie von der Kritik in den vergangenen zehn Jahren – wohl aber von einem erfolgreichen Volksbegehren!
Wir bitten die Bürger und Bürgerinnen daher, gehen Sie zum Rathaus und tragen Sie sich ein, auch wenn Sie nicht in allen Einzelheiten mit den Zielen des Volksbegehrens übereinstimmen. Nur so kommt Bewegung in die Sache!
Bericht: Dr. Reinhold Koch, ubp
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