Die Schönheit im Süden Frankreichs: Orte, die Sie begeistern werden
Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters. Doch im Süden Frankreichs spielt es kaum eine Rolle, ob man die Sonne, das Mittelmeer, Lavendelfelder, gut erhaltene Steingebäude, die in Weinranken eingebettet sind, oder atemberaubende Klippenblicke bevorzugt – die Region vereint all diese Facetten und noch viel mehr. Sie ist ein wahres Postkartenparadies, das leicht von Marseille aus erreichbar ist. Zudem ist es der perfekte Ausgangspunkt, um die Französische Riviera zu erkunden. Bei so viel naturaler und kulturranker Schönheit ist es manchmal schwierig, den Ort mit den beeindruckendsten Anblicken zu bestimmen. Um Ihnen die schönsten Orte näherzubringen, hat Explore die unzähligen kleinen Städte und Dörfer in der Region untersucht. Sie basieren auf Analysen von Karten, Bewertungen auf Reiseportalen und Artikeln aus verschiedensten Medien.
Unsere Bewertung orientierte sich daran, wie oft diese Orte in Blogs und Medien als „schön“ bezeichnet werden. Besonders hervorhoben wir diejenigen, deren Spitznamen ihre außergewöhnliche Schönheit widerspiegeln. Außerdem haben wir die Dörfer ausgewählt, die mit beeindruckenden Merkmalen punkten, etwa Kopfsteinpflasterstraßen, Panoramasichten oder künstlerische Meisterwerke. Hier präsentieren wir die Orte, bei denen wir kaum die Kamera aus der Hand legen konnten.
Aix-en-Provence
Als historische Hauptstadt der Provence gehört Aix-en-Provence zu den bekanntesten und schönsten Städten auf dieser Liste. Nur eine halbe Stunde von Marseille entfernt, beeindruckt die Stadt durch ihre lebendige Atmosphäre und ihre kulturelle Bedeutung. Hier lebte und schuf der berühmte Maler Paul Cézanne, dessen ehemaliges Zuhause und Atelier heute besichtigt werden können. Besonders die Aussicht auf den Mont Sainte Victoire, den Cézanne mehrfach gemalt hat, prägt das Stadtbild.
Weitere Kunstwerke kann man im Hôtel de Caumont bewundern, einem historischen Herrenhaus, das regelmäßig als Kunstmuseum genutzt wird. Lassen Sie sich von den prunkvollen Räumen, dem blühenden Garten und einem Café mit einer besonders fotogenen pinken Wand verzaubern. Das Musée Granet beherbergt mit seinen 12.000 Kunstwerken Werke von Künstlern wie Rembrandt, Cézanne und Picasso, die die künstlerische Geschichte der Stadt widerspiegeln.
Ein Spaziergang durch die Märkte, etwa den Blumenmarkt auf dem Place de l’Hôtel de Ville, lädt dazu ein, die Farben und Düfte der Provence zu genießen. Das elegante Cours Mirabeau, gesäumt von Händlern, Bäumen, Geschäften und Springbrunnen, zeigt das urbane und natürliche Flair der Stadt. Aix-en-Provence wird auch als „Stadt der tausend Brunnen“ bezeichnet, was auf die zahlreichen bekannten Brunnen wie die Fontaine de la Rotonde, die Fontaine des Neuf-Canons und die Fontaine Moussue verweist.
Èze
Das mittelalterliche Èze, nur etwa 25 Minuten von Nizza entfernt, wirkt wie eine Zeitkapsel. Die Festungsstadt ist autofrei, was die Erkundung ihrer engen Gassen besonders angenehm macht. In den samtsteingepflasterten Straßen lassen sich ivy-bewachsene Gebäude, bunte Fensterläden und kunstvolle Laternen entdecken, während überall beeindruckende Ausblicke auf das Meer locken.
Auf einem Berg zwischen Monaco und Nizza thront Èze über dem Mittelmeer. Rick Steves beschreibt die Stadt als „schwebenden Hügel“, der unbedingt für seine atemberaubenden Panoramen besucht werden sollte. Der Höhepunkt ist der Jardin Exotique, der sich 1.476 Fuß über dem Meeresspiegel befindet. Hier gedeihen Kakteen, Skulpturen und seltene Blumen, eingerahmt von den Ruinen eines im 12. Jahrhundert erbauten Schlosses und dem Blick auf die Côte d’Azur.
Wer die Natur und Fauna weiter erkunden möchte, kann den Nietzsche-Weg wandern, der auf den Berggipfel führt. Der Name rührt daher, dass angenommen wird, Friedrich Nietzsche hätte den Trail genutzt. Unten im Dorf gibt es einen Seifenmarkt, auf dem frische Meeresfrüchte, Brot, Obst, Gewürze und Kunsthandwerk angeboten werden. Für Gourmets bietet das mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnete Restaurant Chèvre d’Or ein kulinarisches Erlebnis mit Panoramaausblick. Alternativ bietet ein Besuch in einem der örtlichen Weingüter, etwa Château Minuty, großartige Weine in einer malerischen Umgebung.
Gordes
Gordes, fast eine Stunde von Avignon entfernt, thront auf einem hohen Hügel und lässt sich in nur 30 Minuten auf Kopfsteinpflaster erkunden. Doch in dieser kleinen Gegend steckt ein unglaubliches Potenzial, was sie zu einer der schönsten Städte Frankreichs macht. Der Charm des Ortes hat sogar Hollywood angezogen; hier wurden Filme und Serien wie „Ein gutes Jahr“ und „Mistral’s Tochter“ gedreht.
Das liegt nicht an einem Einzeldenkmal, sondern an der Gesamtheit der Schönheit. Gordes ist ein bevorzugter Rückzugsort für Künstler wie Marc Chagall und Victor Vasarely. Zahlreiche Galerien präsentieren Gemälde, Skulpturen und andere Kunstwerke, darunter Le Gabouton und Le Miel Peyron. Selbst die Gebäude wirken wie Kunstwerke, denn sie müssen gesetzlich aus Stein bestehen.
Das Château de Gordes, eine Burg aus dem Jahr 1031, überragt das gesamte Stadtbild. Heute ist sie Rathaus und Kunstmuseum in einem, bekannt für ihre spektakulären Ausblicke. Für noch atemberaubendere Perspektiven sorgt der Aussichtspunkt, der vermutlich auf Postkarten zu sehen ist. Überall im Ort offenbart sich die malerische Aussicht auf die Provence. Nur wenige Schritte entfernt liegt das nearly 1.000 Jahre alte Zisterzienserkloster Abbey de Sénanque, umgeben von Lavendelfeldern. Das Lavendelmuseum (Musée de la Lavande) befindet sich ebenfalls in der Nähe in einem typischen Luberon-Bauernhaus.
Lourmarin
Obwohl „Ein gutes Jahr“ in Gordes gedreht wurde, war die Inspiration für das Buch die Schönheit von Lourmarin. Nur eine Stunde von Avignon entfernt, besticht das Dorf durch seine fruchtbare Tal-Lage, restaurierte alte Gebäude, in denen Efeu wächst, sowie enge Gassen voller Charme. Lourmarin gilt als eines der schönsten Dörfer Frankreichs und wurde von Rick Steves als eines der besten Hügelstädtchen des Landes genannt.
Eines der atemberaubendsten Merkmale ist das 15. Jahrhundert errichtete Château de Lourmarin. Bei einem Spaziergang durch die Straßen begegnet man zahlreichen Galerien, Boutiquen und Cafés. Der große, farbenfrohe Freitagsmarkt bietet Marmeladen, Olivenöl, Fleisch, Käse, Honig und viele andere Spezialitäten. Für Weinliebhaber ist Château Constantin mit kostenlosen Weinproben und herrlicher Aussicht ein Höhepunkt.
Rocamadour
Auf einer Klippe über dem Alzou-Tal gelegen, wirken die Panoramasichten von Rocamadour mit seinen drei Ebenen nahezu magisch. Besonders beeindruckend ist das obere Plateau, von dem aus man Ruinen sowie eine Aussichtsplattform besichtigen kann. Hier könnten auch Adler beobachtet werden. Rocamadour ist so schön, dass es den Titel eines der schönsten Dörfer Frankreichs trägt. Es ist etwa 45 Minuten von Brive–Souillac-Flughafen entfernt.
Als UNESCO-Welterbe-Standort ist Rocamadour nicht nur faszinierend schön, sondern gilt auch als Ort der Wunder. Seit Generationen pilgern Christen zu dieser 120 Meter hohen Stadt, um ihre religiösen Stätten zu besuchen, darunter eine Statue der Schwarzen Madonna aus dem 12. Jahrhundert. Es heißt, dass die Statue jedes Mal ein Wunder vollbringt, wenn eine Glocke in der Kapelle von Rocamadour von allein läutet. Zu den angeblichen Wundern zählen Heilungen sowie die Rettung von Seeleuten bei Stürmen. Ein weiteres spirituelles Highlight ist die romanische Chapelle Saint-Michel, in die Fels gemeißelt wurde und die Fresken aus dem 13. Jahrhundert birgt.
Wer Rocamadour besucht, sollte unbedingt auch den September einplanen, wenn die Montgolfiades, das kostenlose Ballonfestival mit über 30 Heißluftballons, die Himmel erobert. Auch die autofreie Zone trägt zum beschaulichen Charakter bei, insbesondere die unterste Ebene mit ihren Geschäften und Restaurants, die auf Kopfsteinpflasterstraßen liegen.
Sainte-Agnes
Mit einer Höhe von 2.625 Fuß über dem Meeresspiegel ist Sainte-Agnes die höchste der südfranzösischen Städte, die auf Bergen oder Klippen thronen und einen Panoramablick auf das Mittelmeer bieten. Die Stadt ist vergleichsweise unbeeinträchtigt vom Massentourismus und gilt als die höchste Küstenstadt Europas. Hier sind es nur etwa 40 Minuten mit dem Auto nach Nizza.
Zum besten Ausblick auf das mittelalterliche Bergdorf wandert man zum Überrest des Château de Sainte-Agnes auf dem Gipfel. Das 10. Jahrhundert geschaffene Schloss bietet atemberaubende Blicke sowie einen schönen, gepflegten Garten, der in einer Palisade verborgen liegt und von Buchsbaumhecken und bunten Blumen umgeben ist. Auch die Festung Maginot, eine ehemalige Verteidigungsanlage, die heute als Museum dient und 2.559 Fuß hoch thront, bietet beeindruckende Aussichten.
Schon der Weg zum Schloss ist ein Erlebnis, auch wenn der Anstieg steil ist. Das Dorf zieht durch seine engen, nur teilweise autofreien Straßen, die das bauhistorische Erbe des 15. Jahrhunderts atmen. Alte Restaurants, Geschäfte und die Barockkirche aus dem Jahr 1271, mit schwarz-weißen Bodenmosaiken und einer historischen Statue der Heiligen Agnes, verleihen Sainte-Agnes einen besonderen Charme.
Saint-Cirq-Lapopie
Saint-Cirq-Lapopie gilt als einer der schönsten Orte Frankreichs und wurde mehrfach für seine Schönheit ausgezeichnet. Es wurde vom französischen Volk zum Lieblingsdorf im Land gekürt und gilt als „Perle des Lot-Tals“. Der berühmte Schriftsteller André Breton schrieb einst: „Über allem anderen in der Welt, in Amerika oder Europa, ist Saint-Cirq mein Ort der Zauberhaftigkeit… Ich habe aufgehört, woanders sein zu wollen.“
Das Dorf thront 328 Fuß über dem Tal des Lot, mit grandiosen Aussichten auf die Ruinen eines Burgensembles aus dem 8. Jahrhundert. Das historische Ortsbild wird von weiteren 13 Bauwerken aus alten Zeiten geprägt, die das Stadtbild über Jahrhunderte formten. Charmante Galerien, Gärten und Läden entlang der Kopfsteinpflasterstraßen machen den Besuch unvergesslich.
Saint-Paul-de-Vence
Saint-Paul-de-Vence ist so malerisch, dass es seit langem die Muse vieler Künstler ist. Der Maler Marc Chagall lebte hier, und seine Umgebung wurde zum Motiv seiner Werke. Er ist sogar in Saint-Paul-de-Vence begraben. Auch berühmte Persönlichkeiten wie Komponist Jacques Morale oder Journalist Paul Freer fanden hier ihre letzte Ruhestätte. Die Stadt war zudem ein Treffpunkt für Größen wie Picasso, Braque und Matisse. Die kunstorientierte Kultur lebt hier noch immer, nur eine halbe Stunde von Nizza entfernt.
In den engen Gassen reihen sich Kunstgalerien, Skulpturen und kunstvolle Details aneinander. Besonders sehenswert ist die Fontaine de Saint-Paul-de-Vence aus dem 17. Jahrhundert, eine der beliebtesten Motive für Künstler Anfang des 20. Jahrhunderts. Das Dorf ist eines der ältesten mittelalterlichen Orte in der Region und dank der autofreien Gassen äußerst charmant. Seine geringe Einwohnerzahl sorgt zudem für eine ruhige, intime Atmosphäre. Von der Stadtmauer aus bietet sich ein weiter Blick auf ländliche und Meeres-Szenerien.
Saint-Tropez
Saint-Tropez bietet keinen nor den ruhigen Charme anderer südfranzösischer Dörfer, doch dafür besitzt es Glamour und eine aufregende Atmosphäre. Der Ort ist längst ein Hotspot für Prominente und ein beliebtes Reiseziel für Paare aus der Welt der Stars. Hier wurde gemäß der Legende auch das berühmte Filmchen „Und Gott schuf die Frau“ mit Brigitte Bardot gedreht. Heute glitzert Saint-Tropez vor türkisfarbenem Wasser, Yachten und erstklassigen Restaurants, Designerläden sowie Galerien. Künstler wie Paul Signac oder Matisse waren hier zu Gast, und der kilivaure Sehenswürdigkeiten, wie die malerische Altstadt, den Hafen oder das Château, sind unvergesslich.
Kein Besuch in Saint-Tropez ohne einen Tag am Strand: Verde Beach mit reservierbaren Sonnenliegen, der nur 30.000 m² große Pampelonne-Strand und andere Strände laden zum Sonnebaden und Entspannen ein. Für einen Blick von oben empfiehlt sich die Besichtigung der Zitadelle aus dem 17. Jahrhundert, die heute als Museum dient und einen Panoramablick auf das Meer sowie die maritime Geschichte bietet. Die Kirche Saint-Anne und die Weingüter, z. B. Château Minuty, sind ebenso lohnende Ausflugsziele. Um den mittelalterlichen Eindruck zu vertiefen, sind die vier alten Wehr- und Wachttürme rund um die Stadt unübersehbar.
Valensole
Mit 300 Sonnenstunden im Jahr ist Valensole, eine kleine Gemeinde auf einem Lavendeldeck in der Region Verdon, das ganze Jahr über eine Schönheit. Am besten erleben Sie die blühenden Lavendelfelder zwischen Mitte Juni und Mitte Juli, wenn die gesamte Region in purpurnes Licht getaucht ist. Das Dorf, das „Tal der Sonne“ bedeutet, beherbergt die größte Lavendelplantage Frankreichs und feiert sein Lavendel-Festival am dritten Sonntag im Juli mit Folk-Tänzen und Vorführungen. Die Düfte und Farben des Lavendels werden auch in Spezialitäten genutzt, etwa in Lavendelsorbet, und man kann bei einer Führung durch eine Lavendelfabrik mehr über die Gewinnung des ätherischen Öls erfahren.
Das mittelalterliche Bergdorf besticht durch seine gepflegten alten Häuser mit schmiedeeisernen Balkonen, seine Gärten, Brunnen, die Sonnenuhr und die engen Gassen. Es ist nicht so überlaufen wie manch andere französische Touristenziele, sodass es ein ruhiger Rückzugsort für Einheimische und Besucher ist. Das berühmteste Hotel ist von Lavendelfeldern umgeben und bietet eine besonders romantische Atmosphäre.
Villefranche-sur-Mer
Nizza ist bekannt für seine Schönheit am Meer, doch nur eine Viertelstunde entfernt liegt Villefranche-sur-Mer, ein ruhiges Küstenörtchen mit einem der schönsten Strände der Region. Der freie Zugang zum Coquille-Sandstrand mit seinem türkis-blauen Wasser macht ihn zu einem Ort, ideal zum Schwimmen und Sonnenbaden. Hier lassen sich auch Fischerboote beobachten, die vorbeiziehen. Das lebhafte Örtchen mit seinen bunten Häusern ist ein Geheimtipp für alle, die das charmevolle Küstenerlebnis suchen.
Die Altstadt, die auf das Jahr 1295 zurückgeht, ist mit ihren engen Gassen, blühenden Innenhöfen, Cafés und Läden ein weiteres Highlight. Besonders sehenswert ist die Kapelle Saint-Pierre, gestaltet von Jean Cocteau, mit ihren maritimen Fresken. Viele Hollywood-Filme, darunter „Über den berühmten Wolkenzug“ oder „Emily in Paris“, wurden hier gedreht. Für eine beeindruckende Aussicht empfiehlt sich der Zitadellenhügel, eine im 16. Jahrhundert errichtete Festung, die heute ein Museum ist und den Blick auf das Meer sowie die Stadtgebäude freigibt. Kunstwerke von Groetz Boumeester und Antoniucci Volti sind hier ebenfalls ausgestellt.
Methodik
Die Auswahl der schönsten Orte Südfrankreichs war so schwierig wie die Entscheidung für das beste Kunstwerk im Louvre. Jeder Ort besticht auf seine Weise, weshalb wir gründlich recherchiert haben, um die absoluten Highlights für unsere Leser zu bestimmen. Zunächst haben wir Blogs von Reisenden durchforstet, um zu sehen, welche Orte am häufigsten als schön bezeichnet werden. Dabei galt es auch, die Orte zu berücksichtigen, die durch ihre Spitznamen ihre beeindruckende Schönheit verraten, wie Aix-en-Provence, das den Beinamen „Stadt der tausend Brunnen“ trägt.
Zusätzlich haben wir Fotos und Ortsbeschreibungen analysiert, um die schönsten Elemente zu identifizieren. Orte mit Panoramasichten, Kopfsteinpflaster, pastellfarbenen Gebäuden und künstlerischer Atmosphäre landeten auf dieser Liste. Diese Orte sind überall beeindruckend: Sie bieten atemberaubende Aussichtspunkte, enge Gassen und Kunstwerke, die zu den Highlights der Region zählen. Diese Prominenz lockte im Laufe der Zeit auch große Künstler an, was die künstlerische Atmosphäre bis heute lebendig hält.