Die Strände und Küsterlebnisse in Biarritz
Direkt an der Biscaya-Bucht im französischen Baskenland liegt Biarritz – zweifellos einer der besten Surforte Europas. Oftmals wird es als die „Surf-Hauptstadt Frankreichs“ bezeichnet, mit einer Surfcultur, die tief in der Geschichte verwurzelt ist. Bereits in den 1950er Jahren brachten kalifornische Filmemacher die Wellen in den Fokus der Szene. Heute ist die Stadt viel mehr als nur ein Hotspot für Wellen – ihre sonnenverwöhnten Promenaden, Belle Époque-Pracht und geschichtliche Eleganz verbinden sich harmonisch mit weltbekannten Surfspots. Früher wurden hier sogar europäische Royals von den heilenden Wellen angezogen – das Hôtel du Palais war einst ein prunkvolles Zuhause von Napoleon III. und Kaiserin Eugénie. Heute setzen sowohl Surfer als auch Erholungssuchende ihre Füße in den Sand, um die Schönheit der Küste zu genießen und die Wellen zu reiten.
Die Stadt selbst ist wie eine Zeitreise, mit engen Gassen, gut erhaltenen historischen Villen und charmanten Aussichtspunkten wie dem Rocher de la Vierge. Überall locken Surfshops, frische Meeresfrüchte, Bars mit Panoramablick und die berühmten Märkte wie Les Halles – an jeder Ecke gibt es Neues zu entdecken.
Doch für Surfer ist Biarritz ein Paradies. Der legendäre Hollywood-Drehbuchautor Peter Viertel machte Biarritz berühmt, indem er die Stadt als Mekka des Surfens bezeichnete, nachdem er beim Wellenreiten während der Dreharbeiten zu „The Sun Also Rises“ gesehen wurde. Heute gibt es rund 20 Surfschulen, die darauf warten, Neulingen und Fortgeschrittenen das Können beizubringen. Im Herzen der Surfszene in Biarritz steht La Maison du Surf, eine Ausstellung, die dem Surfen und der Kultur des Sports seit den 1960er Jahren gewidmet ist. Nach einem Tag im Wasser können Surfer die Bibliothek durchstöbern, an Ausstellungen teilnehmen und sich Filme über das Surfen anschauen. Wer zur richtigen Zeit kommt, hat zudem die Chance, an einem der zahlreichen Wettkämpfe oder Festivals wie dem Queen Classic teilzunehmen.
Die Strände und Küstenerlebnisse in Biarritz
Der Tag beginnt am La Grande Plage, einem breiten Sandstrand, der von dem Art-déco-Gebäude des Casinos Municipal de Biarritz, erbaut im Jahr 1929, übersehen wird. Anschließend empfiehlt sich ein Abstecher nach Côte des Basques, dem Geburtsort des französischen Surfens. Hier sorgen lange, ruhigere Wellen – ideal für Longboarder (schau dir diese 15 Arten von Surfboards an) – in Kombination mit hohen Klippen für dramatische Kulissen und perfekte Surfbedingungen. Keine Sorge, auch Anfänger kommen hier auf ihre Kosten: Die Nordseite des Strandes bietet eine Sandbank, an der Neulinge das Wellenreiten in entspannter Atmosphäre üben können. Fortgeschrittene Surfer finden auf der Südseite stärkere Wellen für ein intensiveres Erlebnis.
Obwohl Biarritz den Ruf eines Surf-Hotspots genießt, bietet die Küste auch für andere Küstenaktivitäten vielfältige Möglichkeiten. Der La Grande Plage ist beliebt zum Sonnenbaden, Schwimmen, Flanieren und Shoppen entlang der Promenade. Für ruhige Badevergnügen ist der Port Vieux perfekt geeignet – eine kleine, geschützte Bucht, die vor Strömungen und Wellen sicher ist und somit ideal für entspanntes Planschen und Schwimmen. Während der Sommerzeit sind hier zudem Rettungsschwimmer im Einsatz.
Museumsbesucher sollten das Cité de l’Océan et du Surf besuchen, ein interaktives Museum, das Wissenschaft, Exponate und lokale Meereskunde vereint – hier kannst du virtuelle Wellen reiten, ohne ins Wasser zu gehen. Direkt neben dem Rocher de la Vierge befindet sich das Aquarium von Biarritz, in dem du die Meereswelt hautnah erleben kannst. Ein weiterer beeindruckender Aussichtspunkt ist der Leuchtturm Phare de Biarritz, erbaut im Jahr 1834 und sitzend 240 Meter über dem Meer. Von hier aus hast du einen fantastischen Ausblick auf die gesamte Region. Für Interessierte an der Geschichte des Fischereihandels lohnt sich ein Besuch im Port des Pêcheurs, wo noch heute Fischer früh morgens ihre Fänge ankarren.
Planung deines Biarritz-Urlaubs
Um Biarritz in vollen Zügen zu genießen, empfiehlt es sich, den Besuch zwischen Mai und September zu planen. Die Hauptreisezeit ist natürlich im Sommer, besonders im August, wenn es sehr voll wird. Die Anreise ist unkompliziert: Wenn du aus Paris kommst, verbindet dich der TGV in weniger als fünf Stunden mit der Stadt. Zudem gibt es zahlreiche günstige Flüge europäischer Billigfluggesellschaften, die nur wenige Kilometer vom Ort entfernt landen – am Flughafen Biarritz, der weniger als eine halbe Stunde vom Stadtzentrum entfernt ist. Die Stadt ist sehr gut zu Fuß zu erkunden, also bring bequeme Schuhe mit. Alternativ erleichtern öffentliche Verkehrsmittel das Fortbewegen innerhalb der Stadt.
Die Unterkunftsmöglichkeiten reichen von luxuriösen Resorts direkt am Meer (etwa 300–500 Euro pro Nacht) bis zu gemütlichen Privatvermietungen, kleinen Villen, Budgethotels und Hostels. Da Biarritz eine äußerst beliebte Destination ist, sollte man mit durchschnittlichen Tageskosten von etwa 150 bis 200 Euro rechnen. Die Gastronomie in der Stadt ist eine kulinarische Entdeckungsreise – von baskischen Pintxos, frischem Meeresfrüchte, regionalem Käse bis hin zu weiteren Spezialitäten. Mehrere mit Michelin ausgezeichnete Restaurants machen einen längeren Aufenthalt für Feinschmecker besonders lohnenswert. Zu den bekanntesten Restaurants zählen L’Impertinent, Cheri Bibi, La Table d’Aurélien Largeau und AHPĒ. Für Steakliebhaber ist die Auberge 22 eine Top-Adresse, während La Casa Juan Pedro vor allem für frische Meeresfrüchte und den Blick aufs Wasser bekannt ist.
Ob du nun wegen der Wellen, der Meeresfrüchte oder einfach nur zum Entspannen an der Küste kommst – dieses Küstenjuwel beweist, dass Frankreichs schönste Stranderlebnisse nicht nur an der Côte d’Azur zu finden sind. Die baskische Küste hat alles, was du für ein einzigartiges Erlebnis – nur fünf Stunden von Paris entfernt.