Rick Steves: Wichtigste Einkaufsetikette in europäischen Supermärkten für Touristen

Rick Steves Advises Tourists To Be Aware Of This Common European Supermarket Etiquette

18. Juli 2025

Einblick in europäische Supermarktgepflogenheiten

Die Supermärkte in Europa besitzen einige Eigenheiten, die insbesondere für Erstbesucher überraschend sein können. Wenn Sie beispielsweise einen Einkaufswagen mitnehmen möchten, ist es oft notwendig, eine Münze zu hinterlegen, um den Wagen freizugeben. Eier werden in vielen Supermärkten nicht im Kühlschrank aufbewahrt, und auch die Milchsorten platzieren sich oftmals an ungewöhnlichen Orten. An den Kassen sind Sie selbst für das Einpacken Ihrer Einkäufe verantwortlich, und dafür zahlen Sie meist extra, da Tragetaschen nicht kostenlos sind. Während sich mittlerweile in den USA viele Menschen daran gewöhnt haben, für Tragetaschen zu bezahlen, ist dies in Europa noch immer die Ausnahme. Doch die europäischen Kunden „schmuggeln“ keine unbezahlten Tüten aus dem Laden, sondern befolgen vielmehr eine bestimmte Etikette, die Rick Steves ebenfalls empfiehlt zu beachten.

Auf seiner Website erklärt Steves: „Bringen Sie Ihre eigene Einkaufstasche mit, nutzen Sie eine leere Tragetasche oder rechnen Sie damit, für Plastiktaschen des Geschäfts zusätzlich zu bezahlen.“ Es gilt in Europa als Standard, eine wiederverwendbare Stofftasche zum Einkaufen mitzubringen. Falls Sie vergessen haben, eine solche Tasche von zu Hause mitzunehmen, sind Tragetaschen ein praktisches Andenken und nützlich zugleich.

Sie fragen sich vielleicht, wie viel Sie für eine Plastiktüte zahlen müssen. In Deutschland bewegen sich die Kosten für eine Plastiktüte zwischen etwa 0,10 und 0,60 Euro, in Supermärkten können wiederverwendbare Stoffbeutel bis zu 2,50 oder 3 Euro kosten. Ähnliche Preise gelten in den meisten europäischen Ländern. Obwohl die zusätzlichen Ausgaben auf den ersten Blick gering erscheinen mögen, summieren sie sich über die Zeit und tragen sowohl zur finanziellen Belastung als auch zum Umweltschutz bei. Wenn Sie also an der Kasse eine wiederverwendbare Einkaufstasche vorzeigen, passen Sie besser ins örtliche Umfeld und zeigen, dass Sie die Gepflogenheiten respektieren.

Weitere wichtige Hinweise für den Einkauf in europäischen Supermärkten

Wie bereits erwähnt, übernehmen die Kunden in Europa das Einpacken ihrer Einkäufe selbst. Rick Steves gibt auch hierzu wertvolle Tipps: „Niemand wird Ihre Einkäufe für Sie einpacken; rechnen Sie damit, selbst zu packen und gleichzeitig zu bezahlen.“ Es ist ratsam, sofort nach dem Checkout mit dem Einpacken zu beginnen, um die Geduld der nachfolgenden Kunden nicht zu strapazieren. Packen Sie rasch Ihre Tragetasche aus und laden Sie Ihre Einkäufe schnell um.

Ein weiteres Thema betrifft die Plastikverpackungen bei Obst und Gemüse. In manchen britischen Supermärkten werden keine Plastiktüten für das Obst oder Gemüse bereitgestellt. Stattdessen ist es üblich, eigene Beutel mitzubringen oder ganz auf das Verpacken zu verzichten. Diese Praxis ist Teil eines umfassenden Versuchs, den Einfluss von Einwegplastik zu reduzieren. Dennoch gibt es eine Ausnahme: Beim Bäckerregal gilt eine unausgesprochene Faustregel, bei der man vor dem Abgreifen eines Bindeaufschlags seine Hände mit einer haushaltsüblichen Schutzhandschuhdeckel ist, um die Hygiene zu wahren.

Wenn Sie einmal mit den europäischen Eigenheiten vertraut sind, können Sie Ihren Einkauf problemlos tätigen. Allerdings besteht eine große Herausforderung beim Einkaufsbummel am Sonntag. Die Öffnungszeiten der Supermärkte in Europa unterscheiden sich erheblich von denen in den USA. Besonders in Mittel- und Osteuropa, also in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Polen, sind große Einkaufsmärkte in der Regel sonntags geschlossen. Selbst in Ländern mit längeren Öffnungszeiten, wie im Vereinigten Königreich, sind die Sonntagsstunden oft deutlich kürzer. Daher ist es ratsam, vor einem Einkauf in Europa die aktuellen Öffnungszeiten zu checken und immer eine Tragetasche dabei zu haben.

Mit diesen Kenntnissen im Gepäck sind Sie bestens vorbereitet, um in den europäischen Supermärkten einkaufen zu gehen und sich nahtlos an die örtlichen Gepflogenheiten anzupassen.

Lukas Reinhardt