Der gefährliche Gipfel im US-Bundesstaat Washington bietet mutigen Wanderern ein aufregendes Abenteuer
Die Vereinigten Staaten sind bekannt für ihre atemberaubend schönen, aber äußerst gefährlichen Wanderwege. Vom rutschigen Gipfel des Half Dome im Yosemite-Nationalpark bis zu anspruchsvollen Wanderwegen an der Ostküste, die nicht für Gelegenheitswanderer geeignet sind – in den USA sind aufregende und zugleich riskante Touren keine Seltenheit. Doch eine Route hebt sich besonders hervor und versetzt selbst erfahrene Wanderer in Aufregung: der Jack-Mountain in Washington.
Der einsame Gipfel liegt nahe dem Nord-Cascades-Nationalpark und erreicht eine Höhe von 2.764 Metern (9.069 Fuß). Damit ist er der höchste Vorsprung in der Region. Das Terrain ist rau, oft bedeckt mit Eis- und Schneeschichten. Je nach gewählter Route bewegt man sich zwischen Schwierigkeitsgrad IV und V – das Besteigen des Jack-Mountains ist viel mehr als ein einfacher Tagesausflug. Es erfordert freiliegendes Klettern auf lockeren Oberflächen, die Bewältigung steiler Hänge und den Umgang mit Schnee. Für die Besteigung sind Kletterausrüstung und Erfahrung erforderlich – dieser Berg ist nichts für Anfänger.
Um die Charakteristik dieses Berges besser zu verstehen, hier ein Zitat des erfahrenen Bergsteigers Josh Lewis, der auf SummitPost.org schreibt: „Der Jack-Mountain wird nur selten erklommen, aufgrund der alpinen Schwierigkeit … Doch meine Tour war trotzdem ein episches Erlebnis mit vielen spannenden Momenten und an der Grenze meines Komfortbereichs. Dieser Berg lebt von seinem Ruf.“ Interessiert? Dann ist das hier genau das Richtige.
Den Jack-Berg in Washington besteigen
Es gibt mehrere Routen, die Bergsteiger zum Gipfel des Jack-Mountains führen, jede mit eigenen Herausforderungen. Viele nehmen ihre Reise am Jerry Lake, der südöstlich des Berges liegt, auf. Diese Route führt die Wanderer rund 2.195 Meter (7.200 Fuß) nach oben, beginnend im Jerry Lake Becken, über den Sattel des Crater Mountain bis hin zum Fuße des Jack-Berges. Von hier aus geht es an die südliche Flanke des Berges.
Dies ist zweifellos die einfachste Aufstiegsmöglichkeit auf den Gipfel. Die Nohokomeen-Gletscher bedeckt die gesamte Nordseite des Berges in einer fast vertikalen, eisigen Wand. Die Südseite hingegen, die zwar immer noch steil ist und Gullys, lockeres Gelände sowie Schneefelder aufweist, ist für Bergsteiger ohne spezielles Eiskletter-Set verhältnismäßig einfacher. Wer den Gipfel erreicht, muss auch die sogenannte „Klinge“ – einen schmalen Grat mit steilen Abhängen auf beiden Seiten – überwinden. Als Belohnung genießen die Besteiger einen atemberaubenden Ausblick auf die Cascade-Gebirgskette, die sich endlos ausdehnt.
Die beste Zeit für eine Besteigung des Jack-Gipfels sind die Monate August und September, wenn der Schnee am geringsten ist. Zwar sind die losen Felsen dann stärker sichtbar, doch man ist weniger von Stürmen oder extremen Temperaturen betroffen. Winterstarke Bergsteiger, die sich trauen, während der Nebensaison zu klettern, müssen hingegen mit Schneestürmen und Eis rechnen.
Ausrüstung und Sicherheitsaspekte bei der Besteigung des Jack-Gipfels
So spannend die Besteigung des Jack-Gipfels auch ist, sie ist nur mit der richtigen Ausrüstung möglich. Wie bereits erwähnt, ist dieser Berg nichts für Zögerliche oder Unerfahrene. Standard-Wanderkleidung reicht bei weitem nicht aus. Vollständige alpine Ausrüstung ist erforderlich, um den Gipfel erfolgreich zu erklimmen. Dazu gehören robuste Bergstiefel, Steigeisen, Skier oder Schneeschuhe, Trekkingstöcke, Eispickel, Seile, Karabiner und Abseilgeräte. Das Gelände ist locker und steil, ein Fehler oder Konzentrationsverlust kann tödlich enden.
Wanderer sollten die aktuellen Wettervorhersagen unbedingt prüfen und genügend Ausrüstung für alle Temperaturen mitnehmen. Da es sich um eine mehrtägige Tour handelt, sind Grundausstattung wie Kleidung, warmer Schutz, Socken, Verpflegung, Wasser, Erste-Hilfe-Set und Schutz vor den Elementen unverzichtbar.
Da sich das Ganze im Nord-Cascades-Gebirge abspielt, ist es wichtig zu wissen, dass der Nord-Cascades-Nationalpark eine Todesrate von 60,2 pro Million Besucher aufweist, von denen etwa 40,7 % durch Abstürze beim Wandern oder Klettern verursacht werden (laut Elk & Elk). Obwohl die Herausforderung, den Jack-Gipfel zu erklimmen, Abenteurer reizt, ist eine umsichtige Vorbereitung unerlässlich. Gut vorbereitet, besteht die Chance auf ein unvergessliches Erlebnis.