Die Neugestaltung des Alois-Harbeck-Platzes ist schon länger geplant – mit Konsequenzen für den Puchheimer Einzelhandel: Alle ansässigen Ladenmieter haben ihre Kündigung erhalten und sollen ab März ihre Geschäfte schließen.

Auch die Wohneinheiten sind betroffen. Eine Informationsveranstaltung für die Mieter fand letzten Mittwoch im Hotel Seidl statt. Das Wohnhaus soll komplett kernsaniert werden. Frau Stieber von der Grundbesitzverwaltungsgesellschaft Dr. Harbeck & Stieber und Tochter von Dr. Alois Harbeck hat eine „sozialverträgliche Lösung“ angekündigt. Mit dem Abriss und Umbau soll bereits im Sommer nächsten Jahres begonnen werden.
Langjährige Geschäfte stehen damit vor dem Aus, wenn in Puchheim kurzfristig keine passenden Geschäftsräume mehr gefunden werden können. Dabei sind viele Geschäfte aus Puchheim kaum noch wegzudenken: Das Sanitätshaus Bönisch, das Schreibwarengeschäft Edelbauer, der Coiffeur Vidovic, die Würmtalreinigung und Boxhoch2 um nur einige zu nennen. Von der Kündigung ausgenommen ist bisher die Pizzeria Sassi, die es geschafft hat, sich in Puchheim zu etablieren und wohl auch in Zukunft ins Konzept der Gesellschaft passt.
Viele Geschäfte müssen wohl ins Umland ausweichen und werden dann wahrscheinlich nicht mehr nach Puchheim zurückkehren, wenn sie überhaupt an anderer Stelle Fuß fassen können. Einige werden möglicherweise ganz aufgeben müssen, wenn sie ihren örtlichen Kundenstamm verlieren.
So gibt sich der Inhaber vom Sanitätshaus Bönisch kämpferisch: „Da müssen die mich schon rausklagen, wenn ich keinen anderen Laden in der Nähe finde. Es geht hier ja auch um acht Angestellte, die jetzt nicht wissen, wie es weitergeht.“
Die Konkurrenz aus dem Internet, Einkaufszentren und nicht zuletzt teuere Ladenmieten machen es dem Einzelhandel ohnehin schwer. Mit der Schließung der Läden am Alois-Harbeck-Platz verliert Puchheim auch eine ganze Reihe von alteingesessenen Geschäften, die sich bisher – dank der günstigen Mieten – noch behaupten konnten.
Streitwein Karl-Heinz am
Ich habe gerade etwas mehr als geschokt lesen müssen das die Geschäfte alle abgerissen werden? Eine frechheit ist das aber ja dann kann man ja noch größer und höher bauen als jetzt schon gebaut ist
Und ich hoffe nur das Herr Bönisch Glück hat und nicht raus muß?
Uwe Bönisch am
Sehr geehrter Herr Streitwein,
vielen Dank für Ihre Anteilnahme.
leider betrifft auch uns die völlig überraschende Kündigung, die Frau Stieber von der Hausverwaltung Harbeck&Stieber uns am Montag den 15.07.2019 persönlich und schriftlich mitgeteilt hat. Wir müssen zum März 2020 den Alois-Harbeck-Platz verlassen.
Als Gewerbemieter haben wir leider keinerlei juristische Möglichkeiten uns dagegen zu wehren. Glücklicherweise haben wir jedoch die Werkstatt und das Lager in Puchheim-Ort von einem anderen Vermieter, so dass der Reha-Betrieb auch nach März 2020 gewährleistet ist.
Leider wurde uns von seitens Frau Stieber kein Ersatz-Laden angeboten, so dass wir jetzt in relativ kurzer Zeit einen neuen Laden suchen müssen.
Diesmal aber lieber zum Kauf, so dass wir NIE mehr in so eine Situation geraten können.
Besonders bitter ist es für uns, dass uns die Kündigung zu unserem 20-jährigen Firmenjubiläum erreicht hat.
Da uns juristisch leider keine Möglichkeiten bleiben, kann ich nur an die Bevölkerung der Stadt Puchheim appellieren, bei den zuständigen Entscheidern im Rathaus (Bürgermeister, Stadtrat, Bauamt) ihre Meinung zu den geplanten Maßnahmen am Alois-Harbeck-Platz kundzutun.
Denn auf meine Frage an Frau Stieber, ob wir denn mit unserem Sanitätshaus nach dem Abschluss der Baumaßnahmen an den Alois-Harbeck-Platz zurückkehren können, war die Antwort: „Sie können sich ja bewerben“. Vor über 20 Zeugen bei der Wohnraummieter-Versammlung am Dienstag den 16.07.2019 im Hotel Seidl ab 19.00 Uhr.
Diese Antwort habe ich nicht erwartet….nach 20 Jahren als Mieter.
Interessanterweise wurde dem italienischen Restaurant Sassi nicht gekündigt.
Das Restaurant passt anscheinend trotz der Bauarbeiten und auch nach den Bauarbeiten in das Konzept, der „Vision“ von Frau Stieber von einem schönen neuen Alois-Harbeck-Platz, aber kein Sanitätshaus, kein Schreibwarenladen, kein Flohmarktgeschäft, kein Friseur, keine Reinigung und all die anderen. Sehr schade.
Bisher wurde noch kein Bauantrag eingereicht (Stand Donnerstag, 18.07.2019 nach Auskunft von Frau Fuchs im Bauamt), so dass die „Vision“ von Frau Stieber möglichweise auf öffentlichen Druck hin noch verhindert bzw. in einem anderen Zeitrahmen umgesetzt werden kann, so dass allen Betroffenen genug Zeit bleibt sich anderweitig zu orientieren.
Juristisch haben nur die betroffenen Wohnungsmieter eine Möglichkeit sich zu wehren, da auch Familien mit Kindern, Alleinerziehende und Rentner betroffen sind.
Diesen wünschen wir viel Glück und Erfolg, dass sie ihre Heimat am Alois-Harbeck-Platz nicht verlieren und weiterhin einen bezahlbaren Wohnraum haben !
Wir werden uns bemühen, ein anderes Ladengeschäft möglichst in Puchheim zu kaufen.
Falls Sie einen Laden kennen, der zum Verkauf steht, wenden Sie sich bitte an uns.
Wir sind für jeden Tipp dankbar.
Und falls es in Puchheim nicht klappen sollte, müssen wir eben nach Eichenau, Gröbenzell, Olching, Lochhausen oder Aubing ausweichen. Vielleicht sind wir dort mehr willkommen als in Puchheim.
Leider ist die Zeit durch die Kündigungsfrist sehr knapp bemessen, hätten wir schon vorher davon erfahren (angeblich läuft die Planung schon seit einem Jahr), könnten wir die Suche etwas entspannter angehen.
Uwe Bönisch
Stellvertretender Geschäftsführer
Sanitätshaus Bönisch GmbH
Liofe am
https://www.immowelt.de/expose/2hs8c4x
Das ist zu klein, oder?
Uwe Bönisch am
Vielen Dank, dass Sie an uns denken. Diesen Laden haben wir uns bereits angeschaut, der derzeitige Mieter hat jedoch ein Vorkaufsrecht, dass er auch ausüben möchte. Liebe Grüße !
Robert Habenschaden am
Die Einkaufsstraße auf beiden Seiten der S-Bahn wird so wie es aussieht komplett verschwunden. Das ist sehr schade. Hier muss dringend eingegriffen werden.
Petra Pereira am
Es ist völlig unverständlich, was hier geplant ist.
Diese hier ansässigen Geschäfte bringen wenigstens etwas Leben auf diese Seite Puchheims.
Cookie Coo am
Da waren gerade Gespräche wie es weitergeht in Puchheim wegen dem Ladensterben Klar ist der Alois- Harbeck- Platz sicherlich nicht mehr schön aber jetzt diese paar Geschäftal völlig vor das Aus zu stellen ist unfassbar. Puchheim hat kaum irgendwas zu bieten außer Supermärkte in abgelegenen hässlichen Gewerbegebieten. Es könnte so nett sein. Aber bei der Bräunling Buchhandlung hörts dann auch auf. Wirklich schade. Lebenswert kann hier bald nicht mehr sein.
Doris Stöhr am
Eigentlich dachte Ich, dass Puchheim eine Stadt ist. Aber wenn alle Geschäfte leer stehen, oder wie hier den Leuten gekündigt wird, gehen wir zurück zum Dorf.
Warun werden ihnen keine anderen Läden angeboten? Versicherungsbüro und Makler brauchen wir natürliche als Ladengeschäft. Schreibwaren und Sanitätsartikel können wir dann im 1. oder 3. Stock kaufen???
Puchheim stirbt aus, und allen denen wir viel zu verdanken haben, die sich stark für Puchheim genacht haben, denen wird es dann so gedankt.
Na herzlichen Dank auch!
Herbert Egerr am
Es ist eine Frechheit das die Erneuerung des Platzes als Grund vorgeschoben wird. Es zählt allein das Geld. Deshalb müssen Mieter von Läden und Wohnungen raus.
Nadja am
Ich bin seit 38 Jahren hier in Puchheim und Geschäfte wie der Edelbauer und der Friseur haben einfach immer dazu gehört.
Unverständlich was hier gerade passiert.
Mit dem Schreibwarenladen verbinden doch viele Alteingesessene so viele Kindheitserinnerungen. :-(((
So traurig zu sehen, dass uns jetzt hier das letzte Stück Puchheimer Leben auf dieser Seite einfach so weggenommen wird.
Walter am
Liebe Nadja,
das kann ich absolut unterschreiben. Auch ich bin in Puchheim groß geworden und komme trotz meines Wegzugs noch heute gern und regelmäßig. Besonders die Würmtal-Reinigung und Schreibwaren Edelbauer zählen weiterhin zu meinen Favoriten. Auch die anderen Läden sind mir in all den Jahren ans Herz gewachsen. Während man in Puchheim-Ort das Brauchtum erfolgreich pflegt, klappt das am Bahnhof leider nicht so gut. Mit dem Abriss der Gebäude am Harbeck-Platz würde die gute Stube der 1970er wegfallen und damit ein weiteres Stück Heimat.
Auch ich bin geschockt und enttäuscht, noch dazu angesichts der bislang absolut verdienten Ehrung von Frau Stieber für soziales Vermieterverhalten im Vorjahr… Ein moderates Umbauen und Modernisieren statt eines Abrisses würde das von ihrem Vater Alois Harbeck geschaffene, unverwechselbare Flair der Pionierjahre von Puchheim-Bahnhof erhalten helfen. Das alte Schulhaus und die Josefskirche bilden die öffentlichen Bastionen, nun gilt es, die letzten gewerblichen Denkmäler am Bahnhof zu schützen!
Nadja Hörmann am
Auch das alte Schulhaus wird in den nächsten Jahren leider abgerissen….
Streitwein Karl-Heinz am
Nein das kann nicht sein da das Alte Schulhaus unter Denkmalschutz steht so weit ich weiß??
123undfrei am
Puchheim ist bezüglich Gewerbe so hässlich. Einziger Lichtblick der hoffentlich bleibt, ist das Kaffeehaus. Ich hoffe das alle betroffenen ein neues Zuhause in Puchheim finden können. Allerdings hat man wenig Hoffnung. Aber gut das wir Immobilienmakler und Versicherungen haben.
Es ist eine Frechheit. Wir haben Schüler wie vermutlich nie zuvor und auf beiden Seiten haben wir bald keinen Schreibwarenhändler mehr.
Ja dann braucht man sich nicht wundern wenn man bequem bei Amazon Prime seine Schulsachen kauft weil man in umliegenden Geschäften vermutlich nicht mehr bedient werden kann.
Ja Gute Nacht… Was sind wir eine Fair Trade Stadt. Tja auch unser Bürgermeister hat hoffentlich bald ein Ex vorne weg.
Es reagiert einfach keiner.
+Schuster im Aez weg
+Frisör Alois harbeck platz
+Schreibwarenhändler
+Reinigung
+Sanitätshaus
+flohmarkt
Ja läuft bei uns.
Fahr ma halt nach Aubing und Pasing und donnern den großen Firmen alles in den Schlund und die unmobilen Rentner oder Alleinerziehenden haben einfach Pech gehabt. Eine Fahrt für 8 Euro mit der Sbahn kann sich auch nicht jeder leisten…
Gratulation…
Franz am
Puchheim taugt nur noch bedingt zum Wohnen—je nachem wo es ist,
Sonst zu nichts!!
Nora am
Es sollte Aufgabe der Stadt sein, die Geschäftsleute bei der Suche nach neuen Läden zu unterstützen, wenn schon die Eigentumsbesitzer sich zu nichts verpflichtet fühlen… Edelbauer, Bönisch, Vidovic – die Namen gehören zu Puchheim und haben stark zu der ansonsten geringen Stabilität in der Ladenlandschaft beigetragen.
Uwe Bönisch am
Hallo Nora,
Vielen Dank für Ihre Unterstützung !
Liebe Grüße
Uwe Bönisch
Kati am
PUCHHEIM! Eine schöne Stadt zum wohnen! Und seit Jahren wünschen sich die Einwohner mehr Lebensqualität und Attraktivität in die Stadt. Die Umgestaltung der Stadtmitte soll ja kommen. Aber wann? Da ist es gefühlt noch ewig hin. Und jetzt ein Lichtblick am Tunnel… Endlich krempelt zumindest Frau Stieber die Ärmel hoch und möchte etwas an der Trostlosigkeit in Puchheim ändern! Vielen Dank Frau Stieber! Sie haben bereits dafür gekämpft, dass das Kaffeehaus am Grünen Markt einziehen darf! Da haben Sie ein gutes Händchen bewiesen, denn das Kaffeehaus ist nach einem halben Jahr nicht mehr aus Puchheim wegzudenken. Und auch jetzt habe ich großen Vertrauen, dass Sie mit den nächsten Schritten wieder etwas großartiges für Puchheim und seine Einwohner erschaffen!
Peter am
Hallo Kati,
haben Sie weitergehende Informationen über die Planungen am Alois Harbeck Platz?
Bis jetzt wird ja nur der Abriss bestätigt und es sind Gerüchte – und eben nur solche – die von einem Einkaufszentrum und einem Plus an Wohnungen künden. Richtig ist natürlich, dass man auch für den Abriss schon die Ärmel hochkrempeln muss. Was danach kommt wird im Nebulösen gehalten und auch im Bauamt liegt ja kein Bauantrag vor, wenn man hier kolportierten Aussagen glauben mag.
Ich habe leider gar keine Ahnung, wie lange ein Bauantrag für ein derart großes und nicht wenig einschneidendes Bauvorhaben dauern kann, ein 3/4 Jahr kommt mir allerdings nicht realistisch vor, wenn manch Carport schon länger diskutiert wird.
Auch kann ich nicht recht glauben, dass ein Unternehmen die Investion von einigen Millionen € mit der Unwägbarkeit eines nur mutmasslichen positiven Bescheides eines städtischen Bauamts auf die Schienen setzt und wie jetzt geschehen, de facto die Umsetzung beginnt. Insbesondere, wenn ein in die selbe Richtung gehender Vorschlag noch in 2017 im Stadtrat zumindest nicht auf einhellige Zustimmung gestoßen ist.
Aber egal, wie sich die Sachlage von dieser Seite beleuchtet auch immer verhält, so bleibt ein schaler Beigeschmack, wenn man sich das nun stattgefundene Prozedere vor Augen führt. Versuchen Sie sich doch, geschätzte Kati, kurz in die Situation der Ladenpächter am Marktplatz zu versetzen. Stellen Sie sich vor, Sie hätten erst jüngst in Ihr Ladenlokal investiert, etwa in Form neuen Mobiliars. Sie hätten dies im Glauben an, und im Vertrauen auf ein vielleicht schon Jahrzehnte währendes gutes Verhältnis zu Ihrem Vermieter getan.
Hätten dafür vielleicht auf einen Kredit zurückgegriffen. Vielleicht wäre es Ihnen dabei gar nicht um Gewinnmaximierung gegangen (wie auch, bei einer solchen Unternehmung im Kleingewerbe), sondern einzig allein darum, auch zukünftig Ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können. Würden Sie Verständnis aufbringen können für eine, sagen wir Kündigung aus heiterem Himmel? Ich nicht!
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass dieses Projekt ein geschäftlicher Erfolg wird für den Eigentümer und das ist auch richtig so. Ich bin sicherlich kein Verfechter von Thesen a la Kevin Kühnert, ganz im Gegenteil. Und ja, die Familie Harbeck hat sich in der Vergangenheit in vielen Fällen als fairer Spieler am Markt und als geschätzter Partner auch der Stadt bewiesen, nicht jedoch ohne dabei auch den eigenen Profit im Auge zu behalten. Eine Verklärung der Gesellschaft und in persona Ihrer Eigentümerin zur selbstlosen Gönnerin, für die das Wohl der Stadt Puchheim und ihrer Bürger an erster Stelle kommt, ist zumindest mir zu blauäugig.
Soziales Engagement oder nur fairer Umgang mit den eigenen Kunden, vielleicht sogar aus der Überzeugung heraus, das etwas richtig ist an dem Satz „Eigentum verpflichtet“, ist sicherlich stets anerkennenswert und vielleicht sogar preiswürdig. Und wenn Frau Stieber in einem Artikel im Merkur vom Januar diesen Jahres anlässlich der Verleihung des von der Stadt gestifteten Preises „Puchheims Plus“ zitiert wird mit den Worten, „Wir versuchen das Feingefühl zu behalten“, dann ist dies in unserer eher anders gestrickten Zeit eine hoch zu schätzende Prämisse. Im aktuellen Fall zumindest ist ihr dies jedoch eher nicht gelungen.
Hätte es nicht allein der Anstand geboten, deutlich frühzeitiger und klar über die Planungen
zu informieren? Nochmal, es geht um ein teils Jahrzehnte langes, auch auf Vertrauen fußendes Geschäftsverhältnis. In jedem Fall aber hätte man sich so dem entgegengenommenen Preis erneut auf ganzer Linie würdig erweisen können.
Ich will hier aber nicht voreilig urteilen. Noch sind die Informationen über die Abwicklung der Kündigung zu vage. Vielleicht hat Frau Stieber die einhergehen Härten für Ihre Mieter wohl erkannt und hat Maßnahmen diese zu mildern bereits berücksichtigt bzw. geplant.
Hoffen will ich darauf mit Blick auf die Betroffenen und ein wenig auch mit Blick auf den Kodex unseres Zusammenlebens. Ein, in diesem Sinne verantwortungsvolles Handeln wäre nämlich nicht nur „Puchheims Plus“, es wäre ein beispielgebendes Plus für den Umgang miteinander in unserem ganzen Land ganz allgemein!
Kati am
Hallo Peter,
vielen Dank für Ihre Zeilen. Ich bin ebenfalls der Meinung, dass jede Veränderung unter Berücksichtigung der aktuellen Situation erfolgen muss. Und jede Veränderung im beruflichen wie im privaten Sinne wirft Unsicherheiten und Ängste hervor, da man die bekannten Ufer verlässt und sich auf etwas Neues einlässt. Mein Eindruck in Puchheim ist zumindest, dass sich der Einzelhandel aus vielen Bereichen des Puchheimer Lebens zurückgezogen hat (Teeladen, Schuhladen, Blumenladen etc.). Und jetzt ist die Frage, ob wir alles so belassen, in der Hoffnung, dass sich die restlichen Geschäfte in Puchheim halten können, oder ob Puchheim attraktiver wird, damit eben nicht die Einwohner von Puchheim in die Einkaufszentren nach Pasing etc. fahren.
Ich kann Ihnen nicht beantworten, wie ich bei so einem Bauvorhaben vorgehen würde. Fakt ist jedoch, dass es bei einer Veränderung immer Diskussionen geben wird, weil jeder eine andere Erwartung hat, dabei eingebunden zu werden. Echte „Fans“ von Veränderungen gibt es eher selten… Und im Fall von Frau Stieber wird viel diskutiert und spekuliert. Ich kenne bisher nur die eine Seite der Diskussion. Aber interessanter und aufschlussreicher ist es doch, abzuwarten, was Frau Stieber selbst dazu sagt.
Peter am
Hallo Kati,
Sie haben vollkommen Recht, eine offene und umfängliche Information über die Planungen ist für die Betroffenen essentiell und für den interessierten Bürger Grundlage einer Bewertung und Positionierung. Gerade aber diese Information fehlt uns beiden, was schade, aber für uns als Außenstehende auch nicht weiter dramatisch ist. Anders sieht es eben für die Ladenbesitzer aus, für sie kann die Geschichte existentiell werden. Und so ist mein Kritikpunkt nicht, dass Frau Stieber aktiv gestaltend am Marktplatz tätig wird, ist dies doch Ihre Aufgabe als Unternehmerin in dieser Branche. Ich bemängele den Stil, mit dem hier scheinbar zu Werke gegangen wurde. Geschäftspartner, in diesem Fall Kunden, ohne eine erschöpfende Erklärung, etwa in Form einer Offenlegung der veränderten konzeptionellen Planung, auf eine Reise Widerwillen zu neuen Gestaden zu schicken und das mit einem nur unwesentlich längeren Vorlauf als es das Gesetz vorschreibt, ist schon beschämend.
Nicht zuletzt bei der, in der Antwort auf den Starteintrag erwähnten Mieterversammlung, wäre Gelegenheit zumindest zu einer transparenteren Kommunikation gewesen.
Aber was nicht war, kann ja noch kommen. Ich bin da auch ganz bei Ihnen, warten wir ab, wie die Planungen im Detail aussehen. Vielleicht ist es Frau Stieber gelungen, ein kluges und verantwortungsvolles neues Konzept für unseren Marktplatz zu entwerfen, in dem auch die ansässigen Gewerbetreibenden einen Platz haben.
Diese und nicht zuletzt viele Puchheimerinnen und Puchheimer, die treue Stammkunden am Alois Harbeck Platz sind, würden sich freuen, wenn die Zukunft auch für sie gestaltet würde.
Uwe Bönisch am
Liebe Kati,
das Konzept, die „Vision“ von Frau Stieber sieht nach meinen Informationen folgendes vor:
1. Ersatzloser Abriss von der kompletten Ladenzeile, wo Edelbauer, Vidovic, Würmtalreinigung, Box Quadrat und der Bäcker drin sind.
2. Abriss des Gebäudes wo Rechtsanwalt Süssenguth und die Zahnärztin drin sind und ein paar Mieter mit Kindern, sowie ein paar Rentner.
Danach Wiederaufbau aber diesmal höher.
3. Abriss des Gebäudes Alois-Harbeck-Platz 3, hinten rechts wo z.B. der Verlag drin ist, die Thai-Massage, die medizinische Fußpflege, die Beratungsstelle der Diakonie, Vogelschutz und ca. 20 Wohnraum – Mieter. Danach Wiederaufbau höher.
3. Sanierung der Tiefgarage.
Nach Beendigung der genannten Bauarbeiten (von heute ab gerechnet in ca. 3 Jahren nach Zeitplan von Frau Stieber):
Kernsanierung, d.h. Rückbau des Hochhauses auf Rohbauniveau (Alois-Harbeck-Platz 2), auf der Rückseite Josefstr. 2-6. Das heißt das zunächst alle 45 Wohnungen von den Mietern verlassen werden müssen.
Die Gewerbemieter müssen dass Gebäude jedoch bereits lange vorher verlassen (warum auch immer…), dies betrifft jedoch nur das Sanitätshaus Bönisch, dass spätestens im März 2020 gehen muss, das „Sassi“ darf bleiben. (weil es in das neue Konzept passt laut Frau Stieber).
Das Sanitätshaus Bönisch passt nach 20 Jahren nicht mehr in das Konzept des neuen Alois-Harbeck-Platzes.
Und die Zweigstelle der Stadt Puchheim zieht im Oktober in die Boschstrasse um (die wurden wahrscheinlich bereits vorher informiert….).
Nach Abschluss aller Bauarbeiten können dann neue Mieter einziehen, auch natürlich Gewerbemieter…alle die sich dann die Mieten noch leisten können und in das neue Konzept passen.
Betroffen sind (direkt oder indirekt) zusammengerechnet etwa 250 Menschen. Gewerbetreibende mit ihren Angestellten und alle Wohnraummieter.
Auch als 20 jähriger Mieter habe ich kein Rückkehrrecht….ich darf mich bewerben…..
Die genannten „Veränderungen“ stellen also zunächst einmal einen Kahlschlag da, da wir alle den Alois-Harbeck-Platz verlassen müssen.
Und das neue Konzept sieht anscheinend keine „kleinen“ Einzelhandelsläden vor, bis auf das „Sassi“.
Wir wurden auch zu keinem Zeitpunkt vorher (die Planungen laufen bestimmt bereits seit 2 Jahren) in die Planung miteinbezogen, es wurde hinter unserem Rücken geplant …und nun wurden wir vor vollendete Tatsachen gestellt.
Ein Ersatzladen wird uns von Frau Stieber nicht zur Verfügung gestellt.
Mit freundlichen Grüßen
Uwe Bönisch
Andy Stöhr am
Puchheimer Mitte… Ich denke, man muss sich vor Augen führen, dass die besten städtischen Baukonzepte diejenigen sind, die es geschafft haben, Innovation mit Tradition zu verbinden. Und zum Letzteren gehören eindeutig unsere alten Geschäfte am Marktplatz. Sie aus einem neuen Konzept herauszunehmen, wäre gegen das oben genannte bewährte Erfolgskonzept…
Uwe Bönisch am
Hallo Herr Stöhr,
das Konzept von Frau Stieber sieht leider etwas anderes vor.
Alle außer das „Sassi“ haben darin keinen Platz mehr ….und könnten sich dann auch die Mieten nicht mehr leisten.
Liebe Grüße
Uwe Bönisch
Annemarie am
Schaut Euch as Bild an…Einfach nur schön
ich finde es sehr sehr traurig. Ich wünsche allen Händler viel viel Glück, egal wo Ihr seid, ich Kaufe bei Euch wieder ein!!!!
Uwe Bönisch am
Liebe Annemarie,
vielen Dank für Ihre Unterstützung !
Liebe Grüße
Uwe Bönisch
Sonia Bönisch am
MORGEN Dienstag der 23.07.2019 um 19 Uhr findet eine Stadtratsitzung im Rathaus statt. Die ersten 15 Minuten sind für alle zugänglich um Fragen zu stellen.
Bürck Rosa am
Wie sieht es mit dem „Bogenhaus“ aus? Auch hier wurde schon gekündigt.
Uwe Bönisch am
Gekündigt wurde nach meinen Informationen die Trauerhilfe Denk
Peter am
Hallo Frau Bürck,
wissen Sie, ob im Bogenhaus ähnlich umfassend gekündigt wurde? Ist eine Begründung bekannt?
Einen Abriss wird man sich hier doch nicht erlauben wollen!
Rosa Bürck am
Nach den Erkenntnissen aus der heutigen Stadtratssitzung bleibt der Haus so wie es ist, nur die TrauerHilfe Denk als Gewerbe passt nicht zu dem Gesamtkonzept von Frau Stieber, so wie alle anderen Versorgungsgeschäfte des Harbeck-Platzes; was soll man dazu noch sagen?
Christine Anderlik am
Ich wohne schon lange nicht mehr in Puchheim. Als ich hier gelesen habe, dass die Geschäfte und teilweise Wohnungen am Harbeckplatz abgerissen werden sollen, war ich schockiert. Wir sind heute extra nach Puchheim gefahren, weil ich wissen wollte, ob die Gebäude und der Platz wohl wirklich so herunter gekommen sind, dass nur noch ein Abriss Sinn macht. Und was finde ich vor : Einen netten, ruhigen und sauberen kleinen Platz, mit Geschäften die nicht leerstehen, mit schöner Bepflanzung, frisch gestrichene und wie es scheint auch regelmäßig gepflegten Gebäuden und eine Atmosphäre, die zum einkaufen, bummeln oder einfach mal auf einer schattigen Bank Pause machen, einlädt. Ein Platz, den sich viele Orte wünschen würden. Fazit: Die Gebäude am Harbeckplatz abzureißen wäre eine Schande für Puchheim.
Uwe Bönisch am
Das sehe ich ebenso. Die Pressekonferenz die angeblich am Mittwoch stattfinden wird, mag dann Licht in das bisherige Dunkel bringen.
Rosa Meier am
Hatte heute mit einer anderen Puchheimerin den Artikel, der bei dem S-Bahn-Shop an der Scheibe klebt, gelesen. Nun: wir waren beide geschockt. Wie kann man alteingesessene Ladeninhaber derart behandeln? Kurzfristig wird diesen einfach gnadenlos die Kündigung präsentiert. Da fehlen einem die Worte! Man hätte vielleicht über Sanierungen der Gebäude reden können, aber so, dass die bisherigen Mieter dort hätten bleiben können. Was ist denn geplant, noch höher zu bauen? Das wäre eine schreckliche Vorstellung. Anscheinend gibt es für die Leute dort keine Unterstützung oder müssen alle Puchheimer, die möchten, dass die bisherigen Mieter ob privat oder gewerblich dort bleiben können, aufstehen und protestieren? Was mich erstaunt: in der Presse habe ich nur was im Merkur dazu gefunden. Vielleicht will man einfach die Puchheimer überraschen…Aber solche stillen Beschlüsse haben für mich immer ein „Gschmäckle“. Auf riesige Hochhäuser mit teuren Läden würde ich mich persönlich nicht freuen.
B. Schneider am
Liebe Diskutierende,
das Ensemble im Stil der 70iger Jahre gefällt dem Maintream-Geschmack nicht mehr. „Bausünden der 70iger“, wie es so oft heißt, auch bezogen auf andere Bauten dieser Zeit in anderen Stadtzentren. Aber ist es nicht so, dass viele Baustile, die wir heute als ikonisch ansehen – man denke an den Bauhaus-Stil – ihre Phase der Ablehnung hatten?
Wie in einem anderen Beitrag schon gesagt, gehört dieser Platz zu den Pionierjahren der Stadt. Ich bin nur eine „Zugereiste“ aus Berlin. Wir haben dort im Süden der Stadt (Lichtenrade) eine Geschäftsstraße, die mich stark an die Situation in Puchheim erinnert. Und natürlich gibt es dort ein Bestattungsunternehmen in unmittelbarer Nähe der katholischen Kirche und mit Bezug zum Friedhof. Und es gibt ein Sanitätshaus, das jeder braucht, ob Sportler oder Senior.
Sollte man in Zeiten des beginnenden Umdenkens bezüglich Klima etc. nicht vielmehr ein Upcycling auch von Gebäuden erwägen, denn einen Abriss? Sollte man nicht wegkommen von den immer länger werden Wegen zum Einkaufen oder vom internethandel, der Menschen ausbeutet und lokale Arbeitsplätze vernichtet? Support your locals!
Kurze Wege sind dafür unerlässlich. Ich konnte meine Kinder zu Grundschulzeiten auch mal alleine losschicken, mit einem 10er in der Tasche, um sich zum Schuljahresbeginn ihre Sachen beim Edelbauer selber zu besorgen; dort geht keiner unter, jeder wird auch im größten Chaos freundlich bedient und auch das exotischste Heft ist vorhanden. Es ist wichtig, dass Kinder solche Erfahrungen machen.
Und nun noch ein ganz anderer Punkt. Aus Jahren mit der Organisation von Konferenzen für Universitäten, weiß ich, dass ein Fachkongress ein anderes Umfeld benötigt, wie wir es in Puchheim, auch nach dem entstehen eines Aparthotels mit Konferenzräumen bieten könnten. In Berlin sind die Konferenzhotels auch nicht am beschaulichen Stadtrand, von dem aus man ca. 30 min. bis zum Potsdamer Platz benötigt.
Ich hoffe für alle direkt Betroffenen auf das Beste und das wir nach der heutigen Pressekonferenz zügig genaueres erfahren.
B. Schneider
Andreas am
Auch ich bin vor Jahren aus Puchheim weggezogen, war fast 10 Jahre selber Mit-Gewerbetreibender in Puchheim, habe in einem örtlichen Verein über 25 Jahre hinweg Blut, Schweiß, aber keine Tränen zu Tages- und Nachtzeit investiert, ich kenne Puchheim-Bahnhof 25 Jahre und Puchheim-Ort 10 Jahre lang als Heimatadresse.
Vom Grundsatz her kann ich verstehen, dass 40 Jahre ohne Veränderung eine sehr lange Zeit ist, für die heutigen Verhältnisse beinahe ein Luxus. Dass man nach Jahrzehnten nicht überrascht sein sollte, dass sich etwas ändern muss. Soweit ich es mitbekommen habe, waren die Harbecks anständige und faire Vermieter, sogar sehr sozial.
Unter all diesen Aspekten, jahrzehntelange Geschäftsbeziehung, anständig, fair und sehr sozial kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, wie hier mit den langjährigen Geschäftspartnern offensichtlich umgegangen wird; schlichtweg: ich finde es eine Schweinerei und einer Harbeck-Familie unwürdig, für mich völlig unverständlich.
Viel früheres Einbeziehen der Betroffenen, nicht die Konfrontation über einseitige Kündigung und genauso einseitige Info-Veranstaltung, zumindest der Versuch zum Erreichen eines Lösungsansatzes, Mitnahme und Verständnis wäre zu erwarten, aber nicht das, wie es hier beschrieben wird.
Zur schlechten Überraschung und Unverständnis mischt sich bei mir die Enttäuschung hinzu.
An dieser Stelle kann ich nur allen Betroffenen, Dir, Uwe, und allen anderen nur Kraft und Zuversicht wünschen, dass niemand von Euch gesundheitlich in dieser Zeit getroffen wird.
Andreas
Uwe Bönisch am
Dankeschön Andreas für deine netten Worte, wir werden schon was neues finden….wenn auch nicht in Puchheim. Liebe Grüße, Uwe
Peter am
Danke Frau Bürck für Ihre Anwort.
Ich habe bis jetzt leider nur recht dünne Informationen über die heutige Pressekonferenz, aus denen sich mir ein „Gesamtkonzept“ noch nicht wirklich erschließen mag. Ein Supermarkt, ein Hotel und ein Restaurant sowie ein großes Plus an Wohnungen. Das ist zumindest für mich als städteplanerischen Laien auf den ersten Blick nicht wirklich überwältigend. Aber ich unterschätze diese konzeptionelle Gesamtleistung, welche die Immobiliengesellschaft und die Stadt hier erbracht haben bestimmt. Und sagen wir es so, wem passt denn Versehrtheit und Tod schon ins Konzept? Nun gehören diese eher unschönen Seiten des Daseins aber halt leider zum Gesamtkonzept eines anderen großen Planers und der will, soweit ich weiß, partout davon nicht abweichen. Wie auch immer, ich zumindest war sehr froh, dass es die Niederlassung der Trauerhilfe am Ort gab, als ich sie brauchte.